Tags zuvor jedoch beim Abschlusstraining war Pfertzels Frisur noch völlig normal.
Die Veränderung hatte einen ungewöhnlichen Grund. Pfertzel: „Ich habe gelesen, dass es gut ist, wenn man die Haare einmal im Jahr ganz kurz schneiden lässt.“ Warum es aber ausgerechnet vor dem Pokalspiel in Lotte passierte, blieb das Geheimnis des Franzosen. Immerhin kam heraus, wer für die ungewöhnliche Tat Verantwortung übernahm.
Anthar Yahia: „Es war sein ausdrücklicher Wunsch. Da habe ich Hand angelegt und ihm das neue Outfit verpasst.“ Ob der 28-Jährige nach dem „kosmetischen Eingriff“ zufrieden war, wollte er nicht sagen, erklärte aber: „Das wächst sehr schnell wieder nach.“ Da auch Yahia seine Haare derzeit sehr kurz trägt, sehen sich die beiden Freunde nun zum verwechseln ähnlich. Pfertzel: „Auch wenn es einige vermuten, wir sind definitiv keine Zwillinge.“
Nachdem Pfertzel zunächst einmal seinen Stammplatz auf der rechten Seite der Viererabwehrkette erkämpft hat, ließ er es am trainingsfreien Dienstag einmal ruhig angehen. Pfertzel: „Erst habe ich ein wenig mein Papierkram erledigt, dann war ich kurz in der Stadt und am Abend habe ich dann durch das französische Fernsehen gezappt. Ich bin letztlich bei Kanal Plus, was unserem Pay-TV Sky entspricht, hängen geblieben.“
Der Rechtsfuß, der vor seinem Engagement in Bochum in der Serie A in Italien kickte, war nach dem Pokalsieg in Lotte merklich erleichtert: „Egal ob italienischer, französischer oder deutscher Pokal, gegen unterklassige Teams hast du immer Probleme.“ Und dann fügt er fast entschuldigend hinzu: „Die Ergebnisse in den Vergleichen werden immer knapper. Es gibt kaum noch klare Siege.“
Viel lieber als an Lotte denkt er schon an die Pokalauslosung am Samstag und verrät: „Alle im Klub haben nur einen Wunsch: endlich ein attraktives Heimspiel und ein volles Stadion.“
Doch mit der Auslosung am Samstagabend wird sich Pfertzel zunächst nicht beschäftigen. „Da sind unsere Gedanken schon längst beim Sonntagnachmittag. Es wird endlich Zeit, dass die Bundesliga wieder losgeht. Schließlich wissen wir, wie wichtig ein Erfolgserlebnis am Sonntag sein kann.“
Zwei Jahre ist Pfertzel jetzt schon Spieler an der Castroper Straße und er weiß: „Kommen wir gut aus den Startlöchern, dann ist vieles möglich. Das sportliche Potenzial dafür haben wir allemal.“