Zu später Stunde meldete sich Thomas Platzer, erster Vorsitzender des KFC Uerdingen, in den sozialen Medien mit einem echten Hammer zu Wort. Er sei von seinem Vorstandskollegen Dirk Röthig verklagt worden. RevierSport liegt das vollständige Statement Platzers vor.
Vorweg: Er hat sich unter einem Synonym in einer digitalen Gruppe geäußert. RevierSport kann die Echtheit des Accounts sowie auch die Klage bestätigen.
"Ich möchte Euch darüber informieren, dass der Vorstandskollege Dirk Röthig ein einstweiliges Verfügungsverfahren gegen mich in die Wege geleitet hat", schreibt Platzer.
Nach RS-Infos bezieht sich die Klage etwa auf die Aussagen Platzers bei "Radio Blau-Rot" Anfang Dezember des vergangenen Jahres. Platzer hatte da, aus seiner Sicht, von Geschehnissen rundum das Heimspiel gegen den MSV Duisburg berichtet.
"In der Halbzeit war ich im VIP-Zelt, habe mich gerade unterhalten. Da kam Adalet Güner rein und hat ganz aufgeregt gesagt, dass Dirk Röthig seinen Sohn angewiesen habe, die Kioske abzulaufen und die großen Scheine dort herauszuholen", berichtete er damals. Die Securities hätten das im Nachgang bestätigt, sagte Platzer weiter.
Und er legte nach: "Die Scheine wurden weder gezählt noch in die Safebags gepackt." Auch, ob Röthigs Sohn mit dem Geld sicher im Organisationsraum angekommen sei, sei nicht klar gewesen. Platzer habe die Polizei rufen wollen. Der Verdacht: Es könnte Geld weggekommen sein. Das ist ein Ausschnitt aus dem fast eineienhalbstündigen Interview.
Platzer kommentierte die Klage nun wiederum noch mit einer Portion Süffisanz: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass meine Position als Vorstandsvorsitzender in der Form respektiert wird, dass die anliegende Antragsschrift 124 Doppelseiten verfasst, also wesentlich mehr als das Schreiben an unser Vereinsradio."
Hintergrund: Gegen Ende des Jahres 2024 wurde bekannt, dass "Radio Blau-Rot" von Röthig und dessen Vorstandskollegen Peter Kahstein verklagt worden sind - pünktlich zu Heiligabend.
"Wir beglückwünschen die beiden zu einer wohl einzigartigen Vorstellung eines harmonischen Vereinslebens, müssen sie aber auch in einem Punkt etwas enttäuschen. Da wir über Weihnachten nicht zugegen waren, konnten wir den festlich gelben Brief leider erst nach Weihnachten in Empfang nehmen, die Überraschung zum Fest ist also leider nicht geglückt", ließ das Medium damals verlauten.
Die Klageschrift war 68 Seiten lang. Platzer hat jetzt ein 124 Seiten langes Exemplar zugestellt bekommen. Das nächste Kapitel im seit Wochen schwelenden Streit zwischen den KFC-Vorständen.