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Schalke: Die Spieler in der Einzelkritik zur Saison 2008/09
Neuer der Notenbeste

Schalke: Die Spieler in der Einzelkritik zur Saison 2008/09
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Die Spielerbewertung nach jedem Match Deiner Mannschaft: Für jeden RS-Leser ist es ein Hingucker, für die Profis selbst mitunter ein Ärgernis.

Auf Schalke war Manuel Neuer der Beste. Hier ist der ultimative Überblick über alle Noten zur abgelaufenen Saison - und die Erklärung, warum es eine Eins oder eine Fünf gab, liefern wir gleich mit.

Manuel Neuer (27 Einsätze/27 benotet/Durchschnitt: 2,96): Der Klassenbeste fährt mit zur WM! Na ja, das ist vielleicht etwas zu früh, aber den Sprung in die deutsche A-Nationalelf hat er schon geschafft und zunächst die U21-EM vor sich. Neuer war nicht nur der Torwart der besten Defensive der Liga, sondern hielt Schalke mit tollen Paraden immer wieder im Spiel und damit auch Punkte fest. So war es unter anderem beim 1:0-Sieg in München, den der „Ur-Schalker“ mit dem „Oliver-Kahn-Gedächtnis-Jubel“ feierte. Neuer parierte in der Saison starke 78 Prozent der auf sein Gehäuse gekommenen Torschüsse - von den Stammkeepern in der Bundesliga wies nur Jaroslav Drobny einen etwas besseren Wert auf. Der 23-Jährige vereitelte 30 Prozent aller gegnerischen Großchancen und hielt in der Bundesliga nach zuvor fünf vergeblichen Versuchen zum ersten Mal einen Elfer - den von Marko Marin beim 0:1 in Gladbach.

Jermaine Jones (30/29/3,21): Schalkes „aggressive leader“ bestritt im Teamvergleich mit Abstand die meisten Zweikämpfe. Jones gewann 57 Prozent dieser Duelle - und war damit deutlich zweikampfstärker als beispielsweise Thomas Hitzlsperger oder Torsten Frings, die ihm in der Nationalelf vorgezogen werden. Obwohl er vom 23. bis 28. Spieltag drei Tore erzielte und damit genauso viele wie in seinen 90 übrigen Bundesligapartien ist seine Gesamtbilanz im Abschluss schwach. In seiner Bundesliga-Karriere hat Jones 97 Torschüsse abgegeben, aber nur sechs Treffer erzielt. Dafür war er mit fünf Torvorlagen Schalkes bester Vorbereiter nach der Winterpause.

Marcelo Bordon (21/19/3,26): Nach einer starken Hinserie kam der 33-Jährige nach dem Winter nicht mehr richtig auf die Beine und gab aus Enttäuschung über Ex-Trainer Fred Rutten sogar seine Kapitänsbinde ab. Im Zweikampfverhalten (63 Prozent gewonnene Duelle) zeigte er nicht mehr ganz die Klasse von einst, doch in der Luft machte ihm nach wie vor kaum einer etwas vor. Mit kleinen, wuseligen Spielern hatte er allerdings seine Probleme. Bei seinem „Doppelpack“ in Karlsruhe traf er erstmals mit dem schwächeren rechten Fuß.

Rafinha (30/30/3,27): Nach dem Knatsch wegen seiner Olympia-Teilnahme kehrte er, als ob nichts gewesen wäre, in die erste S04-Elf zurück. Warum Schalke sportlich nicht auf ihn verzichten kann, ist klar. Rafinha ist der eigentliche Spielmacher, hatte ligaweit die meisten Ballkontakte (im Schnitt 90 pro 90 Minuten) und leitete einen Großteil der Schalker Angriffe ein. Der Brasilianer war mit 63 Prozent gewonnener offensiver Dribbling-Zweikämpfe auch der wuseligste Spieler der Liga. Bei seinen Alleingängen war er nur schwer zu stoppen und so der meistgefoulte Schalker (91 Mal). Der 23-Jährige wird aber auch in Zukunft kein Botschafter des Fairplay, sah 13 Gelbe Karten - so viele kein anderer Spieler. In Bochum war sein Schlag ins Gesicht von Stani Sestak rotverdächtig, diese Szene war beispielhaft für sein Verhalten.

Benedikt Höwedes (24/21/3,29): In seiner erst zweiten Bundesligaserie schaffte „Benny“ den Durchbruch zum Stammspieler und ist ein Mann der Schalker Zukunft. Höwedes gewann 62 Prozent seiner Zweikämpfe und wuchs insbesondere gegen Ende der Hinrunde teils über sich hinaus. Mit einer Fehlpassquote von sieben Prozent ist er hinter dem Bremer Naldo ligaweit der sicherste Abspieler.


Heiko Westermann (33/33/3,42): Der Allrounder kam auf allen Positionen der Viererkette sowie im Mittelfeld zum Einsatz und bestach durch Laufstärke und Torgefährlichkeit. Als einziger Schalker lief er 33 Mal auf - nur im Hinspiel gegen seinen Ex-Klub Bielefeld fehlte er komplett im Kader. Mit sechs Saisontreffern stellte der Nationalkicker einen persönlichen Saisonrekord auf - nur die Stürmer Kuranyi und Farfan trafen bei Schalke öfter. Zehn seiner bisher 15 Bundesligatore erzielte Westermann im Anschluss an Standardsituationen, drei Mal traf er 08/09 per Kopf. Der 25-Jährige ist nach wie vor einer der fairsten Defensiven der Liga. In 33 Spielen beging er nur 24 Fouls, sah in bisher 132 Bundesligapartien nur sechs Mal Gelb und kassierte noch keinen Platzverweis.

Halil Altintop (31/26/3,46): Obwohl sich der gebürtige Gelsenkirchener zumindest in der zweiten Saisonhälfte Stammspieler nennen durfte, konnte er auch in seiner dritten Spielzeit auf Schalke noch nicht wirklich überzeugen. Altintop wurde 08/09 13 Mal ausgewechselt, so oft wie kein anderer in der S04-Truppe. Außerdem bereitete mehr Tore vor (fünf) als er selbst erzielte (vier).

Jefferson Farfan (31/30/3,63): Gegenüber RevierSport hat er ja selbst zugegeben, dass er mit seiner ersten Saison auf Schalke nicht zufrieden war. „Jeff“ sammelte zwar 16 Scorer-Punkte, nur Kevin Kuranyi hatte mit 21 mehr, doch der erhoffte Kracher war Farfan nicht. Wenn es bei der Mannschaft nicht lief, tauchte er meist komplett ab statt ein Führungsspieler zu werden. Farfan bereitete die mit Abstand meisten Torschüsse aller Schalker vor (79), aber er konnte sich selbst zu selten in Szene setzen. Von vier Elfmetern verwandelte er nur zwei direkt, in Cottbus traf er im Nachschuss.


Mladen Krstajic (24/20/3,65): Der alte Mann, für den es auf Schalke keine Zukunft mehr gibt, geht mit einer guten Saison aus Gelsenkirchen. Von allen Schalkern hatte er die besten Zweikampfwerte (63 Prozent gewonnen, wie Bordon), war aber in der Luft deutlich stärker als am Boden (71 Prozent gewonnene Kopfball-Duelle). Der Serbe stand dennoch nur 21 Mal in der Startelf und saß 08/09 genauso oft auf der Bank wie in seinen vorherigen acht Bundesliga-Spielzeiten für Werder und Schalke zusammen (elf Mal).

Levan Kobiashvili (29/26/3,85): 29 Einsätze hätte man „Kobi“ vor der Spielzeit angesichts des angeblich so starken Schalker Mittelfelds kaum zugetraut. Doch der Georgier musste im Frühjahr den verletzten Christian Pander als Linksverteidiger vertreten und kam unter Büskens/Mulder auch im Mittelfeld oft zum Zuge. Der 32-Jährige ist allerdings symptomatisch für die Ungefährlichkeit aus der Zentrale. Sein letztes Tor erzielter er am ersten Spieltag 07/08 in Stuttgart und blieb seitdem in 41 Spielen ohne „Bude“. Auch seine letzte Vorlage datiert aus dem August 2007 (gegen Dortmund).

Kevin Kuranyi (33/33/3,88): Er war Schalkes Top-Scorer (13 Tore) und bester Vorbereiter (8 Assists). Das klingt toll, aber Kuranyi gelangen kaum wichtige Tore: Einzig sein Doppelpack beim 2:2 gegen Wolfsburg und sein Treffer gegen den BVB brachten Schalke Punkte ein, seine übrigen hatten für den Ausgang der Spiele keine unmittelbare Bedeutung. Typisch war da das 4:0 gegen Cottbus in der 88. Minute oder das 1:2 gegen Leverkusen in der 87. Minute. Kuranyi traf sechsmal in der Schlussviertelstunde - nur Edin Dzeko, Claudio Pizarro und Mario Gomez öfter (je sieben Mal). Trotzdem blieb Kuranyi ein „Chancentod“, gab bei S04 die meisten Torschüsse ab (84) und versemmelte 16 von 25 Hundertprozentigen. Er hatte aber auch Pech, traf sechsmal nur Alu - Ligahöchstwert. All die Aufregung um ihn ist dennoch überflüssig, weil man weiß, was man an ihm hat (und eben nicht hat): Er wird nie ein Filigrantechniker sein und auch immer wieder Chancen vergeben und Torflauten durchmachen, trifft aber dank seiner Kopfballstärke konstant zweistellig pro Saison.

Ivan Rakitic (23/19/4,00): Zum Start verbrannte ihn Rutten viel zu lange auf Linksaußen, bis er schließlich auf der Bank landete. In 23 Einsätzen bereitete der Kroate nur 37 Torschüsse vor, das ist für einen offensiven Mann wenig. Dabei gab er aber immerhin sieben Torvorlagen. Rakitic war aber nur in der Theorie der torgefährlichste Schalker Mittelfeldspieler. In der Praxis sah es anders aus: Erst gegen den VfB Stuttgart erzielte er mit einem direkten Freistoß, seinem 39. Torschuss der Saison, den einzigen Saisontreffer.

Orlando Engelaar (25/20/4,05): Es ist sicher keine gewagte These, dass er auf diese stattliche Anzahl von Einsätzen bei keinem anderen Schalker Trainer als Rutten gekommen wäre. Vor allem zu Saisonbeginn fiel der so genannte „Kontrolleur“ immer wieder durch schlimme Ballverluste und Abspielfehler auf, man denke nur an die Beule beim 1:1 in Hamburg. Engelaar traf selbst nicht, bereitete aber immerhin vier Tore vor (zwei mit Standards, zwei aus dem Spiel heraus). Der Spitzname „Fliegender Holländer“ wird ihn auch nicht freuen, denn neben ihm kassierten nur Jones, Chris, Luiz Gustavo und Arturo Vidal zwei Platzverweise. In Cottbus zeigte Engelaar dem Schiriassistenten den Vogel und in Hoffenheim flog er mit Gelb-Rot wegen Meckerns und Foulspiels vom Platz.

Auf der nächsten Seite:

Die Noten der Spieler, die auf weniger als die Hälfte aller benoteten Einsätze kamen.

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