Während Ersatzkeeper Ralf Fährmann, Mannschaftsarzt Dr. Bernd Brexendorf und Physio Gregor Zieleznik Blumen erhielten, ging nicht nur Mladen Krstajic leer aus.
Zum Beispiel ist Orlando Engelaars Zeit in Gelsenkirchen trotz eines Vertrags bis 2011 anscheinend abgelaufen. Auf die Frage, ob er nach der Sommerpause mal wieder für ein Interview zur Verfügung stünde, antwortete der Holländer mit einem etwas gequälten Grinsen: „Nein, da musst du zu einem anderen Verein kommen!“ Das wird wohl Eindhoven sein.
Rafinha hingegen, der einer der begehrtesten Spieler aus der Schalker Loser-Truppe sein dürfte, meinte auf die Frage, ob man sich in einem Monat wieder sehen würde: „Natürlich!“
Offen ist die Zukunft des Schalker Interims-Trainertrios, das von der Nordkurve mit einem Transparent und dem wohlmeinenden Spruch „Mehr als nur einen Notlösung - Danke, Buyo, Youri & Olli!“ für ihr erneutes Einspringen in schwieriger Situation bedacht wurde. Während Youri Mulder auf die Frage, ob er einem Monat wieder auf dem Schalker Platz stehen würde, mit einem „Ja, klar!“ von dannen zog, äußerte sich Oliver Reck nicht so deutlich. „Wir haben noch nicht mit den Verantwortlichen gesprochen. Es gibt daher keinen neuen Stand“, winkte der Torwartcoach ab.
Heiko Westermann zeigte sich bestürzt darüber, dass der Verein Mladen Krstajic wohl kein neues Angebot macht. „Wenn so ein Typ gehen sollte, dann tut das verdammt weh. Er ist nicht nur ein sehr guter Freund von mir geworden, sondern es wäre für die gesamte Mannschaft nicht einfach ihn zu verlieren“, brach der deutsche Nationalspieler eine Lanze für seinen Verteidigerkollegen.
Jubelte zu selten: Jefferson Farfan (Foto: firo).
Jefferson Farfan zog ein nicht glückliches Fazit seiner ersten Saison in der Bundesliga. „Nein, damit kann man nicht zufrieden sein. Es war ein schwieriges Jahr für die Mannschaft und mich, vor allem zu Hause haben wir zu viele Punkte verloren“, erklärte der Peruaner. „Wir müssen nach den Ferien alles dafür tun, damit es in der nächsten Saison unter dem neuen Trainer besser wird“, betonte Farfan, der schon am Sonntag mit seiner jungen Familie in die Heimat fliegt.
Heiko Westermann und Manuel Neuer packen die Koffer für die Asienreise der DFB-Auswahl, Benedikt Höwedes und Ralf Fährmann beziehen in Rottach/Egern das erste Trainingslager der U21 vor der EM in Schweden. Doch auch Ivan Rakitic (WM-Quali am 6. Juni mit Kroatien gegen die Ukraine), Halil Altintop (Freundschaftsspiele am 2. Juni in der Türkei gegen Aserbaidschan und am 5. Juni in Frankreich) sowie Levan Kobiashvili (ein Testspiel mit Georgien) dürfen die Füße noch nicht hoch legen.
Christian Pander humpelte nach dem Besuch in der Schalker Kabine durch die Katakomben der Arena. „Bis zum 5. Juni muss ich noch eine Schiene tragen, danach beginnt die Arbeit in der Reha“, erklärte der erneut am Knie verletzte Linksverteidiger. „Ich werde aber auch Urlaub machen, denn ich bin es ja schon gewohnt, Gymnastik und Ferien miteinander zu verbinden“, meinte Pander.
Manuel Neuer wird frühestens am Montag beim Treffen mit der Nationalmannschaft erfahren, wann er bei der Asienreise zum Einsatz kommen wird. Dass er aufgrund der Kopfverletzung von Hannovers Robert Enke in beiden Partien am 29. Mai in Shanghai gegen China und am 2. Juni in Dubai gegen die Vereinigten Arabischen Emirate zum Einsatz kommen wird, glaubt Schalkes Nummer eins nicht. „Das sah zwar heftig aus, aber ich denke, dass Robert spielen kann“, erklärte Neuer nach dem 2:3 gegen Hoffenheim.
Das schöne Angebot an die Fans, bis 18.00 Uhr Freibier auszuschenken, kam nach dem bitteren Saisonende nicht gut an. Josef Schnusenberg hatte sich vom Spielfeld aus per Mikrofon bei den Anhängern bedanken wollen, doch der S04-Vorsitzende wurde gnadenlos ausgepfiffen. "Die Saison hatten wir uns alle ganz anders vorgestellt. Vielen Dank für eure Unterstützung. Wir stellen uns jetzt neu auf und greifen wieder an", betonte der Präsident der Königsblauen.
Halil Altintop freut sich zwar, dass die Serie vorüber ist, aber er blickte auch schon mit Spannung auf die nächste Runde. „Was war, müssen wir ganz schnell abhaken und es in der neuen Saison besser machen“, forderte der Türke.
"Wir sind eigentlich gut gestartet, doch nach und nach haben wir alles Ziele aus der Hand gegeben. Es fällt mir schwer, im Einzelnen nachzuvollziehen, woran es gelegen hat, doch damit dürfen wir uns gar nicht mehr aufhalten", sagte Ivan Rakitic. "Jetzt müssen wir nach vorne blicken. Es kommt ein Trainer, der Meister geworden ist. Das kann uns nur gut tun."
Der Kroate selbst will auf Schalke bleiben. "Ich habe einen Vertrag bis 2011 und will in der neuen Saison von vorne angreifen. Ich weiß zwar, dass es um meine Zukunft immer wieder Spekulationen gibt, doch damit befasse ich mich gar nicht."
Von der von Jermaine Jones monierten mangelnden Einstellung fühlt sich Rakitic nicht angesprochen. "Nach dem Abpfiff sind immer viele Emotionen im Spiel. Wenn der Erfolg ausbleibt, ist es normal, dass man mal Luft ablassen muss. Da sollte sich jeder an die eigene Nase fassen", winkte der "Zehner" ab.