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Schalke: Kuranyi mit Rollentausch
"Soll ich die Fragen selbst beantworten?"

Ärger über vergebene Chancen: Kevin Kuranyi (Foto: firo).
Ärger über vergebene Chancen: Kevin Kuranyi (Foto: firo).
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Stöhnend und Kopf schüttelnd kam Kevin Kuranyi aus der Kabine.

Normalerweise hätte er nach seinem persönlichen Frusterlebnis die Reporter stehen lassen und sich ohne Kommentar in den Feierabend verabschieden können. Der 26-Jährige aber stellte sich der für ihn abermals schwierigen Situation, nachdem er doch gerade die vielleicht größte Enttäuschung nach dem Abgang aus der Nationalmannschaft verwunden hatte.

"Soll ich die Fragen stellen und dann selbst beantworten?", meinte Kuranyi. "Was würdest Du denn von Dir wissen wollen", war die Reaktion der Medienvertreter, und der Stürmer machte das Spielchen mit. "Ich würde fragen: Kevin, warum hast Du schon wieder zweimal vorbei geschossen? Die Antwort kann ich aber nicht geben, ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll", beendete Kuranyi den kleinen Rollentausch zwischen Spieler und Journalisten.

Zu den Pfiffen der meisten Fans bei seiner Auswechslung wollte er sich nicht mehr äußern. Warum auch, schließlich kennt er das schon. Wenn er einnetzt, wird er gefeiert, zielt er vorbei, ist der Unmut auf den Rängen groß.


Nicht so bei Fred Rutten, der zur Überraschung vieler Beobachter mit der Leistung Kuranyis einverstanden war. "Vielleicht haben die Fans eine andere Meinung, aber ich finde, dass Kevin ein gutes Spiel für die Mannschaft gemacht hat", lobte der Schalker Trainer den so oft gescholtenen Angreifer für sein Engagement. "Er hat durch gute Laufwege die beiden Tore von Halil mit vorbereitet, deswegen bin ich mit ihm zufrieden", erklärte Rutten, der Kuranyi nach seiner zweiten bitteren Fahrkarte mit der Herausnahme keineswegs erlösen wollte. "Die Auswechslung hatte damit nichts zu tun, dass er nicht getroffen hat, sondern dass auch andere Spieler ihre Einsatzminuten bekommen", betonte der Holländer, der den mit sechs Hütten immer noch besten Torjäger seiner Mannschaft keineswegs in einer neuen Krise sieht.

So ist auch Kuranyi optimistisch, dass die Serie der vergebenen Hundertprozentigen ein baldiges Ende finden wird. Immerhin war er ja auch vor einer Woche in Leverkusen noch zur Stelle, nachdem er in der Anfangsphase vor dem Tor geschwächelt hatte. "Wichtig war, dass der eine dem anderen geholfen hat. Und wenn wir so weiter machen, gewinnen wir die Spiele, auch wenn ich nicht treffe", bemerkte Kuranyi.

Nächsten Sonntag geht es zu seinem Ex-Klub nach Stuttgart. Für ihn genau der richtige Ort, um auf die neuerliche Kritik die richtige Antwort zu geben - mit Toren!

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