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Bordon macht sich für Kuranyi-Comeback in der Nationalelf stark
"Er muss wieder eine Chance erhalten"

Kevin Kuranyi war nach dem 3:0 beim KSC Schalkes Zaunkönig (Foto: firo).
Kevin Kuranyi war nach dem 3:0 beim KSC Schalkes Zaunkönig (Foto: firo).
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Es war einer dieser besonderen Abende, die für Versöhnung und gleichzeitig auch für Hoffnung sorgten.

Kevin Kuranyi stand vor der Schalker Fankurve im Karlsruher Wildparkstadion und er schien diese emotionalen Momente tief in sich aufzusaugen. Der Regen, der kühle Herbstabend: All das störte den 26-Jährigen in diesen Minuten nicht.

Er war der Mann des Abends, beim 3:0-Erfolg seines Teams in Karlsruhe, zu dem er nicht nur einen Treffer selbst beigetragen und die beiden weiteren Tore von Marcelo Bordon und Jefferson Farfan vorbereitet hatte. So spielfreudig, technisch wackelfest, fußballerisch inspiriert war er bisher so gut wie nie in seiner Zeit im S04-Trikot zu sehen.

Und es war ihm nach dem Schlusspfiff beim KSC anzusehen, dass er dieses Erfolgserlebnis gebraucht hatte. Die abgelaufenen Wochen, mit der Flucht aus der Nationalmannschaft und der vielfachen Kritik der Öffentlichkeit, schien er in diesen Momenten abzustreifen wie eine zweite Haut.

Selbst eine Stunde nach der Partie war Kuranyis Freude darüber noch nicht erloschen. Er sagte es nicht, aber es war ihm anzusehen. Weil er unentwegt grinste, wahrscheinlich hatte er das selbst gar nicht bemerkt. "Vielleicht sage ich nach dem nächsten Spiel mehr. Erst einmal will ich noch bessere Leistungen bringen", erklärte er und stieg bester Laune in den Mannschaftsbus.

Mehr war ihm nicht zu entlocken, und so unternahm stellvertretend einer seiner Teamkollegen eine Art Werbefeldzug für den Angreifer. "Er hatte zu viel Druck und hat wieder bei Null angefangen. Wenn er aber so weitermacht, muss er wieder eine Chance erhalten, und in der Nationalmannschaft spielen", scheute sich Marcelo Bordon nicht, dieses äußerst sensible Thema zu befeuern.

Während Kuranyi selbst versucht, ein wenig Gras über die Sache wachsen und die Zeit für sich arbeiten zu lassen, dürften ihm die Hilfe seines Teamkollegen aber nicht ungelegen kommen. Auch Andres Müller scheint sich an einer eigentlich unmöglichen Rückkehr beteiligen zu wollen, wählt als Mittel allerdings die betonte Diplomatie. "Er ist in sehr guter Form, aber man sollte das mit der Nationalmannschaft jetzt erst einmal ruhen lassen. Es ist auch für Kevin besser, sich weiter auf Schalke zu konzentrieren. Vielleicht wird es ja irgendwann mal ein Gespräch mit dem DFB geben", meinte der Manager. "Aber wir als Klub oder auch Kevin haben es ja nicht in der Hand."

Kuranyi wird die kommenden Wochen mit Leistungen wie in Karlsruhe für sich nutzen müssen, um sportliche Argumente auf eine Begnadigung durch Bundestrainer Joachim Löw zu haben. Die Lobbyarbeit für ihn machen andere.

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