Nach dem 2:0-Sieg von Borussia Dortmund beim FC Bayern München stellten sich sowohl BVB-Coach Edin Terzić als auch Bayern-Trainer Thomas Tuchel am Mikrofon den Fragen von Sky. Terzic reagierte auch mit dem Sieg im Rücken gereizt auf eine Frage von Sky-Reporter Sebastian Hellmann.
„Es ist ja immer auch viel diskutiert worden über Ihre Person. Wie geht das denn weiter, wenn die Dortmunder nicht Vierter werden sollten oder in die Champions League kommen? Was ist denn dann auf der Trainerposition? Hat Sie das in irgendeiner Weise berührt? Ist das ein Jetzt-erst-recht-Spiel gewesen für Sie?“, wollte dieser wissen. Daraufhin atmete der BVB-Coach kurz durch und antwortete gereizt: „Nein. Es ist wirklich schwer mit euch, muss ich ganz ehrlich sagen. Wenn wir verlieren, dann ist eh alles scheiße. Und wenn wir gewinnen, dann werden uns Fragen gestellt, warum hat der nicht gespielt.“
Terzic ärgerte sich, dass trotz des Sieges in München etwas Negatives herausgegriffen werde. In den vergangenen zwölf Monaten habe der Revierklub lediglich „fünf Bundesliga-Spiele verloren. Und trotzdem haben wir häufig das Gefühl, dass wir erst fünf Spiele in diesen zwölf Monaten gewonnen haben.“
Tuchel wirkte dagegen vielmehr resigniert und ärgerte sich über eine Schiedsrichter-Entscheidung, bei der nicht auf Elfmeter für die Bayern entschieden wurde. Viel geknickter wirkte er allerdings nach der Frage, ob die Meisterschaft denn nun zu Gunsten von Bayer Leverkusen entschieden sei. „Ja, selbstverständlich“ und „klar, ja, natürlich“, antwortete der Noch-Bayern-Trainer. „Nach dem Spiel heute brauchen wir nichts erzählen. (...) Glückwunsch nach Leverkusen.“
Die Bayern haben bei noch sieben ausstehenden Partien 13 Punkte Rückstand auf Leverkusen, Bayer hatte am Nachmittag mit 2:1 gegen die TSG Hoffenheim gewonnen. „Es ist schwer zu erklären und natürlich absolut zu wenig“, sagte Tuchel über die Niederlage im deutschen Fußball-Klassiker gegen den BVB. „Es ist offensichtlich extrem schwer für uns, mit dem richtigen Biss, mit der richtigen Leidenschaft Spiele anzugehen.“
„Völlig frustrierend, völlig unerklärlich“, sagte Bayerns Joshua Kimmich bei Sky. „Gegen den BVB brauchst du eigentlich keinen, der dich motiviert, da musst von selbst rennen schon einen Tag vorher. Das haben wir überhaupt nicht gezeigt.“ In der zweiten Halbzeit habe man „quasi das Gefühl gehabt, es geht um nichts, es ist ein Freundschaftsspiel“, fügte der Nationalspieler an. „Unabhängig von der Tabellensituation darf uns das nie und nimmer passieren - und erst recht nicht in einem Heimspiel gegen Dortmund.“ (mit dpa)