Die U19 von Rot-Weiss Essen musste zum Auftakt der Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga eine bittere 0:2-Niederlage im Derby gegen den MSV Duisburg hinnehmen. Dabei zeigte das Team von Trainer Simon Hohenberg beim Widersehen nach rund zwei Monaten eine engagierte Leistung, musste jedoch in doppelter Unterzahl kämpfen.
Trotz der Niederlage fand der RWE-Coach lobende Worte für sein Team: „Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben das gut gemacht und ich habe viele gute Dinge im Spiel gesehen. In der ersten Halbzeit hatten wir die klar besseren Chancen.“ Doch diese blieben ungenutzt.
Trotzdem war Hohenberg nicht unzufrieden mit der gezeigten Leistung seines Teams. „Natürlich haben wir ein paar Chancen des Gegners zugelassen, aber selbst in Unterzahl hatten wir mehr Ballbesitz und einen klaren Spielplan. Ich habe uns in allen Bereichen vorne gesehen, deshalb tut es mir brutal leid für die Mannschaft, dass diese sich nicht belohnen konnte“, erklärt Hohenberg.
Entscheidende Schlüsselmomente im Spiel waren auch die zwei Roten Karten gegen James Gnagnonsowie (33.) Jamie Robert Olisemeka Nwofor (75.). Beide Platzverweise waren für Hohenberg nicht gerechtfertigt: „Wir haben uns danach noch die Videoaufzeichnung angesehen. Zusätzlich sagt der Linienrichter von außen, dass das eine klare Gelbe Karte war. Es war ein Foul, ja – aber kein brutales Einsteigen. Der Platz war rutschig, er kommt etwas zu spät und sogar von vorne.“
Genauso fragwürdig fand der Coach die zweite Rote Karte: „Der Schiedsrichter steht direkt davor, will gar nicht pfeifen, überlegt noch, ob es eine Schwalbe war. Dann ruft der Linienrichter aus 30 Metern Entfernung rein: Foulspiel, Notbremse, Rote Karte. Wir mussten gegen Unabwägbarkeiten kämpfen, gegen die wir machtlos waren. Ich habe kein unfaires Spiel gesehen, aber wenn ich dann sehe, wie viele Karten gefallen sind, ist das schwer zu verdauen.“
Besonders bitter lief es für Gnagnon, der in der Startelf stand und wegen des Platzverweises schon früh das Feld verlassen musste. „Der Junge ist untröstlich in der Kabine gewesen. Ich nehme ihn da aber in Schutz und werde ihn weiter stärken“, meint der Coach.
Sowohl James Gnagnon als auch Bilal Charkaoui, beide aus der U17 hochgezogen, gaben ihr Debüt für die U19 und standen direkt in der Startaufstellung. „Die Jungs sind heute ins kalte Wasser geworfen worden und haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. Das heute war schon eine brutal junge Mannschaft“, zeigt Hohenberg auf.
Auch wenn das Ergebnis, wie auch beim letzten Aufeinandertreffen im Dezember, erneut ein 2:0 Sieg für den MSV war, sieht Hohenberg im Vergleich eine deutliche Verbesserung: „Das war eine ganz andere Leistung als im Dezember. Wir hatten eine klare Spielanlage, auch in Unterzahl.“
Trotz aller Enttäuschung betont er den Fokus auf die Entwicklung: „Wir arbeiten Tag für Tag mit den Jungs, um Erfolg zu haben. Obwohl das Ergebnis aus unserer Sicht nicht stimmt, braucht mir keiner erzählen, dass wir das heute nicht gut gemacht haben. Wir sind auf dem richtigen Weg in Sachen Entwicklung“, meint der Coach abschließend.