Spieler und Fans hüpften in der ostwestfälischen Nachmittagssonne, sie feierten einen perfekt verlaufenen Spieltag aus Sicht von Rot-Weiss Essen. Die Konkurrenz hatte am Samstag für RWE gespielt, und diese Vorlage verwertete die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat im Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld. Sie gewann mit 2:1 und sprang erstmals, seit der Coach zum Jahresende übernommen hat, auf einen Nichtabstiegsplatz - zumindest vorübergehend.
Mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison gelang Essen ein kleiner Coup - Bielefeld hätte mit einem Erfolg oben angreifen können und war als klarer Favorit ins Spiel gegangen. Doch RWE belohnte sich für eine leidenschaftliche Leistung. "Es war sicherlich ein glücklicher Sieg. Aber wir waren widerstandsfähig und hatten einen starken Torhüter - solche Siege brauchst du für den Klassenerhalt", sagte Koschinat nach der Partie bei Magenta Sport.
Von den ausgelassenen Feierlichkeiten nach Abpfiff wollte sich der 53-Jährige nicht anstecken lassen. Nach dem zweiten Sieg in Serie dürfe man nicht den Fehler machen, "zu glauben, alles wäre gut". Koschinat mahnte: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir haben eine sehr souveräne erste Halbzeit gespielt und sind verdient in Führung gegangen. Wir haben keine Druckphase der Arminia aufkommen lassen und in eigenem Ballbesitz mutig agiert."
Koschinats Fazit zur zweiten Halbzeit, in der Ahmet Arslan die von Torben Müsel erzielte Führung zunächst ausbaute, die Rot-Weissen nach dem Anschlusstreffer aber noch einmal gewaltig zittern mussten: "Es war eine solidarische Leistung. Wir mussten uns von Minute zu Minute kämpfen, sicher stehen, uns in jeden Ball werfen. Jetzt sind die Jungs völlig abgearbeitet und sie können mit einem guten Gefühl nachhause fahren."
Und dann wird Koschinat mit der Mannschaft daran arbeiten, die Mini-Serie mit den ersten zwei Siegen der Saison weiter ausgebaut wird. Tabellenschlusslicht SpVgg. Unterhaching kommt am nächsten Samstag (8. Februar, 14 Uhr) an die Hafenstraße.