Bundesliga

Tuchel nach Pleite in Bochum: "Extrem unglücklich und unverdient"

Thomas Tuchel fehlte nach der 2:3-Pleite seiner Bayern beim VfL Bochum auf der anschließenden Pressekonferenz. Bevor aber Spekulationen aufkommen: Der Rekordmeister musste den Flieger in die Heimat bekommen - mit Tuchel an Bord.

Das stellte Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, auch nochmal klar: Trainerdiskussion? "Das ist kein Thema, mit dem wir uns beschäftigen." Über das Spiel sagte er: "Die Mentalität hat über die Qualität gesiegt."

Kurz darauf stand Tuchel selbst in der Mixed Zone Rede und Antwort. Er fand die Niederlage "extrem unglücklich und unverdient. Wir haben uns eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen herausgespielt, nicht die Energie verloren, nicht den Zugriff und nie aufgehört, zusammenzuarbeiten und daran zu glauben."

Dass es schwer in Bochum werden würde, habe der Rekordmeister erwartet. "Es hat sich ein bisschen angefühlt wie ein Pokalspiel, mit der Witterung und der Stimmung. Sie haben es vor allem in den letzten Spielen geschafft, dem Gegner ihren Stil aufzuzwingen. Sie sind, glaube ich, die Mannschaft mit den meisten Kopfballduellen, langen Bällen und Sprints."

Trotzdem sei er zufrieden mit der Art und Weise gewesen, wie seine Mannschaft das angenommen habe. "Es ist extrem schwierig, hier zu glänzen. Wenn du am Ende einer Woche mit zwei Auswärtsniederlagen kommst, habe ich nicht erwartet, dass wir hoch gewinnen. Ich denke, dass es möglich gewesen wäre, wenn wir vorzeitig für die Entscheidung gesorgt hätten."

Haben seine Spieler aber nicht. Trotz teils hundertprozentiger Chancen von Harry Kane und Leroy Sané. "Wenn wir das Spiel noch fünfmal spielen glaube ich, dass wir fünfmal gewinnen", so Tuchel weiter. "Dass du eine Phase hast, wo der Gegner das Momentum hat, ist normal, aber wir haben nie die Kontrolle verloren, selbst in Unterzahl."

Die Gelb-Rote Karte für Dayot Upamecano samt Elfmeter war am Ende die Schlüsselszene. "Wir haben leider wieder einen entscheidenden Fehler gemacht, dann aber nicht lockergelassen und hätten die Chance gehabt, das Spiel noch zu drehen."

Ob die Meisterschaft aufgrund der acht Punkte Rückstand auf Bayer Leverkusen jetzt entschieden sei? "Wir haben es ja letztes Jahr gesehen: Solange es rechnerisch möglich ist, ist es noch nicht durch." Und der Spitzenreiter muss am vorletzten Spieltag schließlich auch noch nach Bochum.