Die fünfte Minute im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach könnte sich an den kommenden Spieltagen als nachhaltig negativ beim VfL Bochum bemerkbar machen. Im Anschluss an eine Gladbacher Ecke lag Matus Bero am Boden. Der Bochumer Mittelfeldspieler hatte ganz offensichtlich große Schmerzen, schlug mit der Hand auf den Boden, hielt sich danach beide Hände vor das Gesicht. Schiedsrichter Felix Brych rief die Bochumer Betreuer auf das Feld.
Nach kurzer Behandlung war klar, dass Bero nicht würde weiterspielen können. Die Betreuer stützten Bero beim Gang vom Feld hinunter. VfL-Sportdirektor Marc Lettau konnte direkt nach dem Spiel, dem 1:3 (0:3), noch nicht ganz genau sagen, was Bero hat und vor allem nicht, wie lange er ausfallen könnte.
„Er wird am Sonntag genauer untersucht“, sagt Lettau. „Wir hoffen, dass die Knieverletzung nicht so schlimm ist. Aber er wird in jedem Fall einige Wochen fehlen.“ Dass Bero früh ausfiel, Bochum umstellen musste, wollte Lettau aber nicht als Grund für die Niederlage gelten lassen. „Wir waren 60 Minuten nicht auf dem Platz.“
Auch Angreifer Philipp Hofmann wollte nichts davon hören, dass die frühe Verletzung die Mannschaft möglicherweise verunsichert haben könnte. Er suchte nicht nach Ausreden. „Wir haben schlecht gespielt, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Wir wollen hoch angreifen, früh pressen. Da müssen aber alle mitmachen. Wir müssen zum richtigen Zeitpunkt gemeinsam agieren. Das haben wir nicht hinbekommen.“
Trainer Thomas Letsch musste früh reagieren. Bereits als Bero liegen geblieben war, hatte er Philipp Förster, Patrick Osterhage und Christopher Antwi-Adjei zum erneuten Aufwärmen geschickt. Auf Antwi-Adjei und damit die offensive Variante fiel dann die Wahl. „Ich musste mich schnell entscheiden“, sagte Letsch. „Ich hätte mich auch für einen der beiden anderen entscheiden können.“
Mit der Hereinnahme von Antwi-Adjei rückte Takuma Asano zurück, übernahm die Bero-Rolle. Oder besser gesagt: er versuchte das. Asano ist ein komplett anderer Spielertyp als Bero. Asano denkt überwiegend offensiv. Bero dagegen hatte in den ersten Spielen gezeigt, wie wichtig er für das Bochumer Spiel sein kann. Seine Zweikampfstärke, seine Intensität fehlte den Bochumern gegen Gladbach und wird nun zunächst einige Wochen fehlen.