Nach dem 120-Minuten-Test am Dienstag gibt es für die Mannschaft des VfL Bochum nur drei Tage später einen Testspiel-Doppelpack. Im ersten Teil, beim Spiel gegen Diósgyőri VTK, konnte das Team von Thomas Letsch nicht überzeugen. Der Tabellenführer der zweiten Liga Ungarns verpasste dem VfL eine 0:3 (0:2)-Niederlage und damit das sechste Testspiel in Folge ohne Sieg.
Letsch teilte seine Mannschaft für die beiden Spiele in zwei Teile auf. Im ersten Test lies der Coach die Spieler ran, die vermeintlich aktuell etwas im Hintertreffen sind. Dies sei am Vortag so kommuniziert worden. Simon Zoller führte das Team auf den Rasen. Marko Johansson startete im Tor. Neuzugang Pierre Kunde und der Langzeitverletzte Jacek Goralski starteten auf der Doppel-Sechs. Silvere Ganvoula bekam im Sturm seine Chance.
Bochum anfällig gegen Konter
Der VfL hatte von Beginn an mehr Ballbesitz und erspielte sich eine Reihe an Eckbällen. Gefährlich wurde es allerdings nur selten. Auf der Gegenseite wirkten die Bochumer häufig schläfrig. So war es eine kurz ausgeführte Ecke, die die Hintermannschaft in der 13. Minute überraschte. Ein kurzer Pass und eine Flanke reichten, um Bence Bardos im Zentrum völlig frei zum Volley kommen zu lassen. Die Ecke verschuldete Johansson mit einem Querschläger.
Kurze Zeit später war es eine eigene Ecke, die beinahe zum Gegentreffer führte. Nach einem schnellen Konter tauchte Daniel Lukacs vor Johansson auf. Der Keeper lenkte den Ball zur Seite. Dort kam Daniel Gera an den Ball, setzte die Kugel aber an den Außenpfosten (23.). Die Bochumer kamen lediglich durch Silvere Ganvoula aus spitzem Winkel und (35.) Erhan Masovics Kopfball (42.) gefährlich vor den Kasten. Die Ungarn machten es dann mit dem Pausenpfiff noch einmal besser. Wieder schaltete Diósgyőri schnell um, wieder kam der VfL nicht hinterher. Lukasc vollendete zum 2:0 (45.).
Diósgyőri VTK: Danilovic – Csirmaz, Bardos, Szatmari, Bokros – Bertus, Da Cruz, Benyei – Gera, Lukacs, Lorenczyi
Tore: 0:1 Bardos (13.), 0:2 Lukacs (45.), 0:3 Jurek (79.)
Ganvoula lässt Großchance liegen
Zur Pause schob sich Zoller dann auf die Zehn, Patrick Osterhage übernahm die Rolle von Goralski und Jordi Osei-Tutu rückte auf den Flügel. Außerdem kamen Tim Oermann und Vaselios Lampropoulos in der Innenverteidigung. Die Ungarn tauschten einmal komplett.
Bochum wirkte fortan etwas weniger konteranfällig. In der Offensive hätte Ganvoula das 1:2 machen müssen, köpfte aber aus fünf Metern am Tor vorbei (59.). Viel mehr sprang allerdings nicht heraus. Auf der Gegenseite gab es kur vor Schluss dann doch noch den Treffer. Nachdem die Bochumer es im Verbund nicht schafften den Ball zu erobern, vollendete Gabor Jurek von der Strafraumkante zum 3:0-Endstand (79.).
Kurios: Der Schiedsrichter pfiff das Spiel bereits nach 85 Minuten ab. Nach Protesten beider Mannschaften ging es aber doch noch einmal weiter.
Der VfL enttäuscht also gegen den Tabellenführer der zweiten Liga Ungarns und unterliegt am Ende deutlich und verdient. Der Trost für die VfL Fans: Schon um 15:15 geht es mit dem zweiten Spiel gegen den FC Luzern weiter. Dann darf sich die zweite Hälfte des Kaders beweisen. Großen Druck konnten die Teamkollegen im ersten Spiel jedenfalls nicht aufbauen.