Die SG Wattenscheid 09 steht zwischen Gut und Böse. Die SGW befindet sich im sicheren Fahrwasser, hat weder mit dem Ab- noch mit dem Aufstieg zu tun. Trainer Christopher Pache ist zufrieden mit dem Verlauf der Saison, bei der die Entwicklung der neuen Wattenscheider Mannschaft im Vordergrund steht. "Wir sind im Soll, haben Vertrauen in die Mannschaft. Wir sind jetzt ein paar Monate zusammen, das Potenzial ist groß und da wollen wir weiter dran arbeiten", sagt Pache. Natürlich läuft noch nicht alles perfekt, auch nicht zuletzt beim 4:3-Auswärtssieg bei Schlusslicht Bövinghausen.
"Wir müssen im Ballbesitz geduldiger werden. Den Gegner nach einer Führung souveräner und dominanter bespielen und nicht mehr zurückkommen lassen", analysiert Pache und verweist auf die 3:1-Führung in Bövinghausen, die vom Tabellenletzten spät egalisiert werden konnte.
Ein Treffer in der 90. Minute rettete den Sieg für Wattenscheid. "Du musst dann einfach eher den Deckel drauf machen, das Spiel besser über die Bühne bringen und nicht mehr so eine Brisanz reinbringen", kritisiert der 36-Jährige. Zum Jahresabschluss gibt es nochmal einen Gradmesser, einen Gegner, der sich in ähnlichen Tabellenregionen aufhält wie Wattenscheid.
Der SV Lippstadt, seines Zeichens aus der Regionalliga abgestiegen, empfängt die Wattenscheider kommenden Sonntag (15. Dezember, 13:30 Uhr) in der Liebelt-Arena. Auf die Frage, wie wichtig es wäre, mit drei Punkten in die Winterpause zu gehen, antwortet Pache mit einer interessanten Gewichtung: "Ich denke nicht immer so viel nach über Sieg oder Niederlage. Wenn man die richtige Leistung bringt, vernünftig trainiert und sich weiterentwickelt, dann kommen die Resultate von ganz alleine."
Die Entwicklung steht also im Vordergrund, noch vor den Ergebnissen. Aber auch Pache würde sich über ein Polster vor der Winterpause freuen. Er rechnet mit einem hochmotivierten Gegner: "Ich erwarte einen Gegner, der alles daran setzt, das letzte Heimspiel zu gewinnen. Die haben natürlich auch eine gewisse individuelle Klasse, haben sich wahrscheinlich auch mehr erhofft und erwartet in dieser Saison als Absteiger."
Pache will in Lippstadt Dominanz ausstrahlen, kann dafür weitgehend aus dem Vollen schöpfen. Und dann in der Winterpause weiter an der Entwicklung seiner Mannschaft arbeiten. Er ist zufrieden mit dem Kader, schließt Neuzugänge aber auch nicht kategorisch aus. "Es kann immer mal sein, dass sich was ergibt, wenn das von allen Seiten passt und ein Projekt für die Zukunft daraus werden kann. Aber wir sind jetzt nicht darauf aus, uns auf fünf oder sechs Positionen zu verstärken, andere Spieler in den Kader zu holen. Wir haben eine entwicklungsfähige Mannschaft und sind auf einem guten Weg."