Der MSV Duisburg überwintert in der Regionalliga West auf Platz eins. Der Vorsprung auf Fortuna Köln beträgt sechs Punkte. Der erste Verfolger hat eine Woche vor dem Restrundenstart Ende Januar noch das Nachholspiel in Rödinghausen vor der Brust. Dennoch, die Mannschaft von Dietmar Hirsch liegt auch nach der Abschlussniederlage gegen Gütersloh sportlich voll im Soll.
Zum Start der Winterpause erhalten die MSV-Profis noch das traditionelle RevierSport-Zeugnis. Für die Bewertung werden nur die 20 Spieler berücksichtigt, die bisher in mindestens fünf Pflichtspielen zum Einsatz gekommen sind. Los geht es mit der Defensive.
Maximilian Braune setzte sich im Sommer im Zweikampf mit Neuzugang Kevin Kunz durch. Der erfahrene Ex-Jenaer bestritt alle vier Niederrheinpokalspiele, während Braune neben Tobias Fleckstein als einer von zwei Duisburgern alle 18 Ligaspiele über die gesamten 90 Minuten bestritt.
Abgesehen vom folgenschweren Patzer in Paderborn und einer unglücklichen Aktion beim 1. FC Köln II, strahlt das Eigengewächs spielerisch, auf der Linie und bei hohen Bällen nach Standards viel Sicherheit aus. Der 21-Jährige kassierte nur 17 Gegentore und hielt insgesamt siebenmal seinen Kasten sauber. RS-Note: gut plus (2+)
Joshua Bitter, neben Jonas Michelbrink und Fleckstein einer von drei Drittliga-Absteigern, ist seit Mitte September und seinen auskurierten Knieproblemen gesetzt. Der Rechtsverteidiger präsentierte sich hinten solide, sah nur eine Gelbe Karte, hat aber nach vorne vor allem bei Flanken noch Luft nach oben. Bitter gelang nur ein Assist, in Wuppertal am 10. November. RS-Note: befriedigend plus (3+)
Moritz Montag kennt die Regionalliga aus seinen vorherigen Stationen aus dem Effeff. Der frühere Wuppertaler verlor seinen Stammplatz vor drei Monaten an Bitter und wurde zu dessen Backup. Der Rechtsfuß kommt auf ein Tor (in Paderborn) und eine Vorlage nach seiner Einwechslung bei der zweiten Saisonpleite gegen Gütersloh. RS-Note: befriedigend (3)
Tobias Fleckstein, Duisburgs zweiter Dauerbrenner, hält den Laden in der Viererkette anders als zu Drittligazeiten Woche für Woche dicht. Nicht umsonst stellen die Zebras die beste Abwehr der Liga. Der Last-Minute-Siegtreffer auf Schalke Ende September geht ebenfalls auf das Konto des zweikampf- und kopfballstarken Innenverteidigers. RS-Note: sehr gut (1).
Alexander Hahn geht seit Tag eins der Vorbereitung voran und erhielt wenig überraschend die Kapitänsbinde. Der Aufstiegsexperte war bereits fünfmal erfolgreich und hält damit die beste persönliche Torquote seit 2019, damals noch im Trikot des FC Homburg. Der 31-Jährige wurde in Wuppertal zum Matchwinner und dient mit seiner Erfahrung als Vorbild für die jungen Spieler. RS-Note: sehr gut (1).
Franko Uzelac blieb nach der Meisterschaft mit Aachen komplett hinter seinen Erwartungen. Der Abwehrhüne kommt gerade mal auf 20 Regionalliga-Minuten. In drei Pokalspielen traf Uzelac zweimal. Doch die Konkurrenz auf seiner Position ist zu stark. RS-Note: ausreichend minus (4-).
Can Coskun, lieber offensiv als defensiv unterwegs, ist der Duisburger, der gefühlt die meisten Flanken schlägt. Mit Erfolg: Sechsmal bediente der Linksverteidiger seine Mitspieler bereits als Assistgeber. Das Zusammenspiel mit Patrick Sussek funktionierte früh. RS-Note: sehr gut (1-).
Mert Göckan stand noch nicht einmal in der Startelf. Der Coskun-Vertreter sorgte als Joker in Bocholt für den Sieg, in den vier Spielen danach bekam der Neuzugang aus Wuppertal zusammen aber nur noch eine halbe Stunde Spielzeit. RS-Note: ausreichend (4).
Leon Müller: Standardschütze, Abräumer, Spieleröffner. Der Ex-Offenbacher ist von der Doppelsechs nicht mehr wegzudenken und erzielte in Oberhausen per Schlitzohr-Freistoß im August sein bisher einziges Saisontor. Müller kehrte erst Ende November nach einmonatiger Oberschenkelverletzung zurück. RS-Note: gut (2).
Florian Egerer fällt zwar nicht groß auf, ist aber ein ganz wichtiger Faktor im defensiven Mittelfeld neben Müller. Der 26-Jährige überzeugt als „Staubsauger“ vor der Abwehr, stand in jedem Spiel auf dem Platz und war sogar in der Entstehung von zwei Toren beteiligt. RS-Note: gut plus (2+)
Die Leistung von Batuhan Yavuz (nur 25 Pokalminuten) ist wie die von Ersatzkeeper Kunz nicht zu bewerten. Dem Eigengewächs war nach dem Drittliga-Abstieg mehr zuzutrauen.
Teil 2 der Bewertung wird es am Freitagmorgen geben.