Der TuS Ennepetal trennte sich in der Oberliga Westfalen mit 2:2 von der U21 des VfL Bochum. Das Ergebnis hätten vor Spielbeginn sicher viele Ennepetaler unterschrieben, doch angesichts der Tatsache, dass der Bochumer Ausglich in der Nachspielzeit fiel, war auch Ärger dabei.
Der TuS Ennepetal tat das, was Abstiegskandidaten gegen fußballerisch stärker einzuschätzende Mannschaften machen – Unruhe ins Spiel bringen. Von Minute eins an wurde gemeckert, provoziert und auf den Schiedsrichter geschimpft. Der allerdings hatte mit seinen nicht immer guten Entscheidungen (auf beiden Seiten) Anteil daran.
Trainer Sebastian Westerhoff räumte nach dem Spiel ein, dass dies zumindest Teil seiner Taktik war. Nach dem 2:1-Sieg in der Hinrunde also der vierte Punkt gegen den Tabellenführer, „der mit unserer Art vielleicht nicht so gut klarkommt. Wir waren kompakt und teilweise eklig“, so Westerhoff.
Der Übungsleiter wollte aber auch eins klarstellen: „Ich fand nicht, dass wir drüber waren. Ein wenig eklig darfst Du gegen eine solche Mannschaft dann aber auch sein. Wir hatten auch unsere Aktionen nach vorn und haben den Ball laufen lassen.“
VfL U21: Rölleke – Bernsdorf, Tolba, Hülsenbusch, Abdat – Pannewig (77.Özdemir), Nijke Nana (46. Boafo), Jahn, Grote – Koerdt (46. Heuser), Dreca (46. Kojic).
Ennepetal: Weusthoff – El Youbari, Polk, Lötters, Gallus – van der Heusen – Goles (87. Peters), Binyamin, Müller, Antwi-Adjei (46. Shabani) – Vaitkevicius.
Schiedsrichter: Jonathan Bäthge
Tore: 0:1 Vaitkevicius (20.), 1:1 Dreca (39.), 1:2 Binyamin (90.), 2:2 Hülsenbusch (90.+2)
Gelbe Karten: Kojic, Jahn – Müller, Goles, El Youbari, Binyamin, Trainer Westerhoff
Ennepetal überließ der Bochumer U21 oft den Ball und stand sehr kompakt. Hinten warf sich die Westerhoff-Elf in jeden Zweikampf. Das war laut Westerhoff auch dem Gegner geschuldet. „Klar, man spielt gegen den Tabellenersten und die zweite Mannschaft eines Bundesligisten. Da packt jeder Spieler automatisch noch ein paar Prozent mehr drauf.“
Etwas überraschend fiel daher die Führung durch David Vaitkevicius, der recht frei ins Zentrum ziehen und die lange Ecke schlenzen konnte (20.). Das 1:1 sorgte bei Westerhoff dann für Wut – Abdulah El Youbari legte Nicolas Abdat, soweit ein klarer Elfmeter (37.).
Dann aber trat Benjamin Dreca an und verschoss. Da sich Marvin Weusthoff allerdings zu früh von der Linie bewegte, wurde der Strafstoß wiederholt, Dreca wählte die andere Ecke und traf. „Ganz wichtige Entscheidung in der Oberliga“, merkte der TuS-Trainer sarkastisch an. „Es ist die Regel, finde ich aber in der Liga ein bisschen schwierig.“
Nach der 0:3-Niederlage in Clarholz war es nicht so toll, aber auch mit dem Punkt und der Art und Weise heute können wir dann insgesamt gut leben.
Sebastian Westerhoff
In der 90. Minute standen die Zeichen dann dennoch auf Sieg, denn Ben Binyamin vollendete einen der seltenen Ennepetaler Konter mithilfe des Innenpfostens zum 2:1 - das Siegtor? Mitnichten, denn das letzte Wort sollten die Bochumer haben.
Am Ende war es der aufgerückte Daniel Hülsenbusch, der den Ausgleich besorgte (90.+2). „Natürlich sind wir mit dem Punkt zufrieden. Aber klar, der späte Ausgleich ist da schon ein Wermutstropfen. Den Sieg hätten wir gerne mitgenommen.“
Dennoch ist Westerhoff mit den ersten fünf Ligaspielen, in denen der TuS sieben Punkte holte, einverstanden. „Wir können zufrieden sein. Nach der 0:3-Niederlage in Clarholz war es nicht so toll, aber auch mit dem Punkt und der Art und Weise heute können wir dann insgesamt gut leben.“
Weiter geht es für den TuS Ennepetal am kommenden Sonntag (9. März). Anstoß im Bremenstadion ist um 15:30 Uhr.