Der 1. FC Köln hat das Geschäftsjahr 2021/22 laut vorläufigem Ergebnis mit einem Verlust von 15,7 Millionen Euro nach Steuern abgeschlossen. Hinzu kommt knapp eine Million Minus für den e.V. Auch wenn die Zahlen stark von der Pandemie beeinflusst waren, fand Geschäftsführer Philipp Türoff auf der Mitgliederversammlung am Dienstag deutliche Worte.
„Es bleibt ein finanzwirtschaftlicher Sanierungsfall“, sagte Türoff, der seit 1. Januar im Amt ist. Der Schuldenstand liegt bei 65,9 Millionen Euro. Angesichts von Genussscheinen und ähnlichem müsse man mit von Verpflichtungen von rund 80 Millionen rechnen, sagte Türoff. Es werde ein „mehrjähriger Weg der wirtschaftlichen Gesundung“.
Türoffs in erster Linie für Sport zuständiger Geschäftsführer-Kollege Christian Keller erklärte, der Verein sei „seit Jahren strukturell defizitär. Und das auch schon vor Corona. Das heißt, es brauchte immer Sondererlöse, in der Regel Transfers. Du musst einen Verein aber so aufstellen, dass Transfers Wachstum ermöglichen. Nicht so, dass Transfers Lücken schließen.“
Im Vorjahr hatte der FC einen Verlust von 3,9 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz stieg leicht von 140,6 auf 148,5 Millionen Euro. Insgesamt 85 Millionen Umsatz seien durch die Pandemie verloren gegangen, erklärte der Geschäftsführer. Die „bemerkenswerte sportliche Entwicklung“ könne aber helfen, „den FC schneller auf ein stabiles Fundament zu stellen“. Die Qualifikation für die Gruppenphase der Conference League beschert Zusatzeinnahmen von rund zehn Millionen Euro.
„Wir haben für die laufende Spielzeit die Lizenz ohne Auflagen erhalten und wir schließen das Geschäftsjahr mit einem wenn auch geringen, aber positiven Eigenkapital ab“, sagte Türoff. Dies beträgt in der GmbH und Co. KGaA nur noch 3,2 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 16,9 Millionen Euro. Die Liquidität sei aber kurz- und mittelfristig gesichert, versicherte Türoff.