RB Leipzig hat die TSG Hoffenheim wohl endgültig aus dem Rennen um die Champions League geworfen und seine Erfolgsserie auf ein Dutzend ausgebaut. Der Vizemeister der Fußball-Bundesliga siegte am Sonntagabend 3:0 (3:0) gegen die stark ersatzgeschwächten Kraichgauer und blieb damit wettbewerbsübergreifend im zwölften Spiel nacheinander ohne Niederlage. Während Leipzig Platz vier festigte, muss Hoffenheim als Sechster bei nun sieben Punkten Rückstand auf RB und sechs verbleibenden Spielen alle Hoffnungen auf die Königsklasse begraben.
Vor 35 112 Zuschauern erwischte Leipzig einen Traumstart. Christopher Nkunku erzielte in der fünften Minute seinen 17. Liga-Treffer dieser Saison, der auch einer längeren Abseits-Überprüfung des Videoschiedsrichters standhielt. Bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit fast elf Monaten erhöhte Nationalspieler Marcel Halstenberg (20.) auf 2:0, Dominik Szoboszlai (44.) entschied das Spiel praktisch schon kurz vor der Halbzeit.
Nach der intensiven Europacup-Partie gegen Bergamo änderte RB-Trainer Domenico Tedesco seine Startelf auf fünf Positionen, brachte neben Halstenberg noch Szoboszlai, Emil Forsberg, Nordi Mukiele und Mohamed Simakan von Beginn an. Sein Kollege Sebastian Hoeneß änderte seine Formation gezwungenermaßen, da er acht Ausfälle von gesperrten, verletzten oder coronakranken Spielern kompensieren musste.
Szoboszlai führte sich mit einem Freistoß auf Nkunku gleich prächtig ein. Der französische Nationalspieler schlug noch einen Haken, ließ dann den Ball unten rechts einschlagen. Schiedsrichter Bastian Dankert entschied zunächst auf Abseits, der Videoschiedsrichter Benjamin Cortus korrigierte auf Tor. Forsberg (9.) hatte kurz darauf bei seinem Kopfball zu viel Rückenlage und verpasste das zweite Tor.
Als dies dann dennoch fiel, wurde es emotional. Halstenberg traf den eher zufällig bei ihm gelandeten Ball mit seinem linken Fuß so perfekt, dass TSG-Torwart Oliver Baumann chancenlos war. Die ganze Mannschaft feierte Halstenberg vor dem nahezu leeren Gästeblock. Der Verteidiger hatte verletzungsbedingt zuletzt am 22. Mai 2021 in der Startelf gestanden - und betrieb nun Werbung zur Verlängerung seines auslaufenden Vertrages.
Das Spiel haute keinen Fan richtig vom Hocker, zu harmlos war Hoffenheim, und RB beschränkte sich in der Folge auf Spielkontrolle. Da dritte Tor war dann wieder sehenswert, als Nkunku den Ball nach einer langen Flanke in die Mitte köpfte, wo Szoboszlai ihn über den rechten Fuß ins Tor rollen ließ. Schon mit dem Halbzeitpfiff applaudierte Tedesco seiner Mannschaft und schlug Szoboszlai beim Gang in die Kabine anerkennend auf den Rücken.
Die zweite Hälfte verlief zunächst wie viele Spiele, in denen ein Team deutlich führt. Hoffenheim stellte die Gegenwehr nahezu vollends ein, Leipzig kontrollierte noch mehr und band um viele Pässe ein Schleifchen drum. Tedesco nutzte dies, um einige Stammkräfte mit Blick auf das Rückspiel in Bergamo zu schonen und nahm Nkunku sowie Laimer vorzeitig vom Feld.
Für den ersten Aufreger sorgte Forsberg nach 70 Minuten, als er den Ball aus elf Meter nur noch hätte ins Tor schieben müssen. Der schwedische Nationalspieler drosch den Ball jedoch in den Leipziger Nachthimmel.