Viel gefehlt hatte nicht, als Oliver Fink im Verlauf der zweiten Halbzeit in den gegnerischen Sechzehnmeterraum drängte. Erst schlug der Kapitän von Fortuna Düsseldorf einen Haken, wollte schon schießen, rutschte aber doch aus. Eine Szene, die sinnbildlich für die Leistung des Aufsteigers am Montag stand. Denn die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel versuchte viel, scheiterte aber doch.
Am Ende verlor die Fortuna 0:3 (0:0) vor 41.419 Zuschauern gegen Eintracht Frankfurt. Die Tore erzielten Goncalo Paciencia (48.) und Sebastien Haller (90+1, 90+3) Den Rückschlag können die Düsseldorfer allerdings verkraften. Denn immer noch beträgt der Vorsprung des Tabellenelften auf den Relegationsrang 16 komfortable zwölf Punkte.
Funkel setzt auf die gleiche Elf wie gegen Schalke
Trainer Funkel schickte dieselbe Startelf wie beim sensationellen 4:0-Erfolg beim FC Schalke auf den Rasen. Damit durfte auch Winter-Neuzugang Dawid Kownacki mitmischen. Der hatte gegen Schalke noch zwei Tore erzielt, nun erlebte er einen sehr kurzen Abend.
Zunächst sorgte der Pole für den ersten Aufreger, da er schon in der zweiten Minute über einen Treffer jubelte. Nur kurz. Denn Schiedsrichter Robert Hartmann pfiff den Stürmer zurück. Nicht wegen Abseits, wie viele dachten. Dodi Lukebakio hatte den Ball zuvor mit der Hand gespielt. Bitter für Kownacki, der nur 15 Minuten später auch noch verletzt ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Rouwen Hennings.
Frankfurt übernimmt früh die Kontrolle
Da hatten die Frankfurter bereits die Spielkontrolle übernommen. Sie drängten die Düsseldorfer tief in die eigene Hälfte. Pressten, versuchten Bälle zu erobern, schnell umzuschalten. Auch wenn sie vor vier Tagen noch im Europa-League-Achtelfinale gegen Inter Mailand (0:0) geackert hatten, schienen sie nicht gewillt, diese Partie im Schongang anzugehen. Allerdings: Viele große Chancen erspielten sich die Hessen zunächst nicht.
Erst versuchte es Torjäger Luka Jovic aus gut 20 Metern (25.) mit einem Fernschuss. Dann per Fallrückzieher nach einer Ecke (38.). Die beste Gelegenheit bot sich dem Serben kurz vor dem Halbzeitpfiff, als er nach einem feinen Pass von Makoto Hasebe nur noch an Düsseldorfs Torhüter Michael Rensing scheiterte. Viel mehr passierte in Halbzeit eins nicht.
Düsseldorf verteidigt diszipliniert
Was vor allem am Aufsteiger aus Düsseldorf lag. Der schaffte es zwar selten, sich aus dem Frankfurter Pressing zu befreien, verteidigte aber trotzdem diszipliniert. Und wenn der Ball dann mal erobert wurde, sollten Konter helfen. Weil vorne Lukebakio mit seinem herausragenden Tempo lauerte.
So wäre die Leihgabe vom englischen Erstligisten FC Watford in der 15. Minute alleine auf das Frankfurter Tor zu gerannt, stolperte aber. In der 33. Minute geriet ein Lukebakio-Pass auf Benito Raman zu kurz. Ansonsten blieb Funkels Elf meistens im Mittelfeld der Frankfurter hängen. Da sich dort auch die BVB-Leihgabe Sebastian Rode in die Zweikämpfe schmiss.
Kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit folgte dann der Dämpfer für die Düsseldorfer. Frankfurts De Guzmann flankte von der rechten Seite. Torhüter Rensing unterschätzte den Ball. Am langen Pfosten köpfte Paciencia sicher ins Tor.
Die Fortuna tat nun mehr für das Spiel. Erst scheiterte Raman frei vor Nationaltorhüter Kevin Trapp (53.). Dann stand Lukebakio schon am Elfmeterpunkt, weil Schiedsrichter Hartmann ein Handspiel von Martin Hinteregger gesehen hatte. Doch nachdem er sich die Szene noch einmal am Spielfeldrand in der Wiederholung angeschaut hatte, nahm er seinen Pfiff zurück (63.).
Hennings vergab eine weitere große Chance (76.). Am Ende schlug dann Sebastien Haller in der Nachspielzeit zwei Mal zu (90+1, 90+3). Es wurde dann doch noch ein richtig bitterer Fortuna-Abend.
Autor: Marian Laske