Wie man das halt so macht, wenn man 19 Jahre alt ist, spazierte Kai Havertz mit dem Smartphone in der Hand durch den Innenraum des Düsseldorfer Stadions. Schnell noch ein Filmchen drehen, dabei die Mitspieler von Bayer Leverkusen veralbern, um dann möglichst schnell im Mannschaftsbus zu verschwinden. Jugendlicher Leichtsinn halt. Kurze Frage: Wie beurteilen Sie Ihre persönliche Leistung? „Ja, das war ganz gut.“ Was natürlich eine riesengroße Untertreibung war.
Ganz gut – das war beim 2:1 von Bayer Leverkusen über Fortuna Düsseldorf das Wetter. Die Leistung von Kai Havertz aber, die war herausragend. Der Mittelfeldspieler dribbelte, wenn nötig. Erhöhte das Tempo, wenn gefordert. Grätschte sogar, wenn es gar nicht anders ging.
Havertz ist einer, der den Ball streichelt. Einer, der sich beim kommenden BVB-Gegner längst zu einer Größe entwickelt hat. Torhüter Lukas Hradecky schwärmte: „Es ist eine Ehre, mit ihm zu spielen.“ Wow. Das fällt logischerweise auch Bundestrainer Joachim Löw auf. Beim 0:0 gegen Frankreich stand Havertz zum ersten Mal im DFB-Kader, er durfte dann beim 2:1 gegen Peru sogar zwei Minuten Länderspiel-Luft schnuppern. „Ein Traum geht in Erfüllung“, kommentierte er. Wo? Natürlich in den sozialen Medien.
Autor: Marian Laske