Doch Maltritz ist viel zu sehr Teamleader, um sich mit langem Gejammer auszuhalten: „Was dann in Abschnitt zwei kam, war sehr gut. Da hat man gesehen, dass unsere bisherigen Erfolge auf spielerischem Potenzial beruhen.“ Und da hatte der VfL auch die gravierenden Fehler im Spielaufbau abgestellt. Maltritz: „Schlimm, dass wir 45 Minuten gebraucht haben, um zu merken, dass Joel gegen die langen Türme von Hannover keinen Kopfball gewinnt. Aber auch sonst war zu wenig Bewegung im Spiel.“
Der Ex-Hamburger lobte danach die Moral seiner Mannschaft, die nach dem Wechsel Hannover an die „Wand gespielt hat und durch eine saublöde Unaufmerksamkeit die Partie verliert.“ Just zu einem Zeitpunkt, als 96 völlig verunsichert war. Auf der Rückfahrt kurz hinter Bielefeld kreuzte auf der Gegenfahrbahn der Bus der Arminen, die in Duisburg eine Klatsche kassierten, den Weg des VfL.
Doch zum Schmunzeln war Maltritz bei dem Blick auf die Ostwestfalen sicher nicht zu Mute: Zwar hat der VfL das Middendorp-Team in der Tabelle überholt, doch in Hannover, das weiß auch Maltritz, hätte man sich von den Arminen, mit denen man sich im Ranking um die Fernsehgelder einen interessanten Zweikampf leistet, ein wenig absetzen können. Eine vergebene Chance: „Wir werden uns intensiv damit beschäftigen, wie dieser Auftritt zustande kam. Ich bin sicher, dass man uns in Leverkusen über 90 Minuten hellwach erleben wird.“
Wer den Magdeburger kennt, der weiß, wie sehr ihn diese Niederlage und seine Beteiligung daran, wurmt. Da muss sich Leverkusen in Acht nehmen.