Dabrowski: „Dabei bin ich eigentlich einer, der auch gerne mal länger im Café sitzt und dabei vergisst, auf die Uhr zu schauen.“ Das braucht er in Teistungen sowieso nicht, denn Termine erkennt er an der betriebsamen Unruhe seiner Teamkollegen. Eins ist klar: Der 29-Jährige gehört nach nur einem Jahr beim VfL zu den Leitwölfen. Wegen der Rückennummer fünf haben ihm seine Kollegen früh den Spitznamen „Franz“ verliehen, obwohl er die Rechnungen im Hotel immer noch mit „Dabro“ unterschreibt. Bei der fünf auf dem Rücken liegt die Erinnerung an den „Kaiser“ ja nun einmal nahe, aber plötzlich macht der „Franz“ auf dem Feld den „Horst“.
Im Spiel gegen Hajduk Split nämlich erzielte Dabrowski im Stil von Horst Hrubesch zwei spektakuläre Kopfballtreffer. Marcel Koller trägt daran eine gewisse Mitschuld. Der Schweizer: „Bei seiner Größe habe ich ihn am Ende der letzten Saison gefragt, wie viele Kopfballtore hast du schon gemacht? Danach gab es einige Sonderschichten.“
Plötzlich trifft Dabrowski im Training, aber es gibt auch noch etwas anderes, wofür er Lob erntet vom Coach: „Es gefällt mir, wie er sich von der Defensive ins Spiel nach vorne einbringt. Da kommt ihm seine Power zugute.“
Doch Dabrowski wiegelt ab: „Das ist doch nur die Vorbereitung, entscheidend wird die Saison.“ Laut seinen Erinnerungen sind ihm nie mehr als drei Tore gelungen, doch vielleicht wird diese Bestmarke ja in der kommenden Serie geknackt. „Mein Vertrag läuft noch bis 2009, ich fühle mich wohl und könnte mir vorstellen, meine Karriere in Bochum zu beenden.“ Dabei ist es ihm wohl egal, ob ihn seine Kollegen „Franz“ oder „Horst“ rufen.