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Bochum: Christoph Dabrowski als ruhender Pol im Team
„Franz“ macht den „Horst“

Bochum: Christoph Dabrowski als ruhender Pol im Team

Christoph Dabrowski in den letzten Tagen im Trainingslager zu beobachten macht ebenso viel Spaß, wie ihn auf dem Rasen in Aktion zu sehen. Auf dem Platz mit Vollgas und beim Fitnesscheck ganz vorne mit dabei, ist er in den Hotelräumen ein ruhiger und ausgeglichener Zeitgenosse. Einer, der sich auch mal Zeit für einen Cappuccino nimmt und dem Gespräche mit Fans, Hotelangestellten oder Journalisten nicht lästig sind. Der Mann hat die Ruhe weg, nimmt sich Zeit und streicht Hektik aus seinem Leben abseits des Rasens. Vielleicht genießt er ja auch die Ruhe, denn im Urlaub auf Mallorca hielten ihn sein Sohn Luc (1 Jahr) und Töchterchen Emily (4 Jahre) getreu dem Reinhard May-Song „Keine ruhige Minute“ ganz schön auf Trab.

Dabrowski: „Dabei bin ich eigentlich einer, der auch gerne mal länger im Café sitzt und dabei vergisst, auf die Uhr zu schauen.“ Das braucht er in Teistungen sowieso nicht, denn Termine erkennt er an der betriebsamen Unruhe seiner Teamkollegen. Eins ist klar: Der 29-Jährige gehört nach nur einem Jahr beim VfL zu den Leitwölfen. Wegen der Rückennummer fünf haben ihm seine Kollegen früh den Spitznamen „Franz“ verliehen, obwohl er die Rechnungen im Hotel immer noch mit „Dabro“ unterschreibt. Bei der fünf auf dem Rücken liegt die Erinnerung an den „Kaiser“ ja nun einmal nahe, aber plötzlich macht der „Franz“ auf dem Feld den „Horst“.

Im Spiel gegen Hajduk Split nämlich erzielte Dabrowski im Stil von Horst Hrubesch zwei spektakuläre Kopfballtreffer. Marcel Koller trägt daran eine gewisse Mitschuld. Der Schweizer: „Bei seiner Größe habe ich ihn am Ende der letzten Saison gefragt, wie viele Kopfballtore hast du schon gemacht? Danach gab es einige Sonderschichten.“

Plötzlich trifft Dabrowski im Training, aber es gibt auch noch etwas anderes, wofür er Lob erntet vom Coach: „Es gefällt mir, wie er sich von der Defensive ins Spiel nach vorne einbringt. Da kommt ihm seine Power zugute.“

Doch Dabrowski wiegelt ab: „Das ist doch nur die Vorbereitung, entscheidend wird die Saison.“ Laut seinen Erinnerungen sind ihm nie mehr als drei Tore gelungen, doch vielleicht wird diese Bestmarke ja in der kommenden Serie geknackt. „Mein Vertrag läuft noch bis 2009, ich fühle mich wohl und könnte mir vorstellen, meine Karriere in Bochum zu beenden.“ Dabei ist es ihm wohl egal, ob ihn seine Kollegen „Franz“ oder „Horst“ rufen.

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