Die Partie am Montag war sein zwölftes Meisterschaftsspiel in der seit April gestarteten Saison. In gutem Englisch verrät er: „Die Vorbereitung in Schweden ist viel härter als in Deutschland, dauert quasi von Dezember bis April, also vier Monate.“ Deshalb kommt er mit den momentanen Ansprüchen gut zurecht, auch wenn er aufpassen muss, dass die Umstellung vom schwedischen auf den deutschen Kalender keine Spuren hinterlässt. So konnte Concha am Freitag, während seine Kollegen trainierten, eine Pflegestunde einlegen.
Der Defensive ist von seinen neuen Teamkollegen übrigens begeistert: „Ich habe ein verdammt gutes Gefühl, alles offene und nette Kerle, die meisten sprechen auch Englisch, da komme ich schon klar.“ Hätte er nur während seiner Schulzeit gewusst, dass er einmal bei einem deutschen Erstligisten landet! Concha: „Neben Englisch hatte ich Spanisch und konnte zwischen Deutsch und Französisch wählen, habe mich aber für letzteres entscheiden.“
Warum er sich für die Bundesliga entschieden hat, erklärt er so: „Die Fans sind super, nicht erst seit der WM gibt es hier tolle Stadien, alles ist eine Nummer größer als in Schweden.“ Auch sportlich bietet der Wechsel von Djurgarden nach Bochum neue Perspektiven. „Wenn du in Schweden spielst, bist du für das Nationalteam erst einmal zweite Wahl. Du zählst erst etwas, wenn du dich in den Topligen Europas durchgesetzt hast.“ Dieses Ziel hat sich Concha für die nächsten vier Jahre auf die Fahne geschrieben.
Um es zu erreichen, bringt er eine kompromisslose Spielweise mit ins Revier. „Früher war ich im Herzen ein offensiver Mittelfeldler, aber irgendein Trainer hat mir gesagt, ich soll es hinten rechts versuchen und da bin ich hängen geblieben.“ Concha kommt mit Freundin Tania, einer Chilenin, und seiner Tochter Amanda (1 1/2 Jahre) nach Bochum. Er selbst besitzt durch seinen Vater chilenische Wurzeln, hätte auch für Chile auflaufen können. Doch so wie es jetzt ist, ist es auch dem VfL auch wegen den kürzeren Reisewegen lieber.
Schmunzelnd plaudert Concha über seinen letzten Nationalmannschafts-Aufenthalt: „Wir haben im Januar gegen Ecuador und Venezuela gespielt, aber die meisten Einsatzzeiten hatte ich dabei als Dolmetscher.“ Doch das soll sich ändern, denn schließlich hat er nicht nur für die "Tre Kronor" international gespielt, sondern auch in der Champions League-Quali gegen Juventus Turin und im UEFA-Cup. Concha: „Vielleicht schaffen wir das auch mit dem VfL.“