Gegen einen toll aufspielenden Drittligisten musste am Ende das Elfmeterschießen herhalten, um die dritte Runde des laufenden Wettbewerbs zu erreichen. Elferheld-Timo Horn, der die Schüsse von Dennis Grote und Zlatko Janjic parieren konnte, gab zu: "Wir hatten das feste Ziel weiterzukommen. Wir wussten, dass es schwierig wird, aber so schwierig, damit haben wir vielleicht nicht gerechnet. Daher sind wir sehr froh, dass es noch geklappt hat, vor allem, weil es auch für den Verein wirtschaftlich sehr wichtig ist."
Garant war nach torlosen 120 Minuten der Torwart der Geißböcke, der im Anschluss an die Partie von allen Seiten gelobt wurde, ohne dass Coach Peter Stöger den Informanten von Horn vergessen hatte. "Er war auch von Alex Bade sehr, sehr gut vorbereitet." Bade ist Torwarttrainer des FC und hat sich im Vorfeld der MSV-Begegnung intensiv mit den Schützen der Zebras auseinandergesetzt. Horn betonte: "Ich bereite mich immer gut auf die Schützen der Gegner vor. Gerade im Pokal ist das bedeutend, weil man nie weiß, wie das Spiel verläuft. Und dann hatte ich das Glück, dass ich speziell über die ersten beiden Schützen richtig gut informiert war. Und für einen Keeper ist es wichtig, wenn man gleich den ersten halten kann. Das ist auch ein Signal an die Mannschaft und den Gegner. Neben der Vorbereitung zählt aber auch etwas Glück und Intuition dazu. Und natürlich gute eigene Schützen, daher auch ein Lob an die Jungs, die ganz sicher verwandelt haben."
Mit einem Lächeln auf den Lippen erklärte Stöger nachher, was er seinen Schützen mit auf den Weg zum Punkt gegeben hatte: "Ich habe gesagt, wir haben fünf Elfer, rein damit, alles wird gut." Der Österreicher sollte Recht behalten, nachdem er zuvor 120 Minuten erleben musste, in denen der FC nach der Roten Karte gegen Slawomir Peszko eine Stunde in Unterzahl agieren musste. Stöger nahm es nachher auch mit Humor, als er feststellte: "Das war unglücklich, er wollte den Ball schnell abspielen. Aber es gab auch Szenen beim Gegner, wo es Gelb-Rot hätte geben können. Da hat der Trainerkollege die Jungs nach dem zweiten Foul runtergeholt und daher habe ich nachher gesagt, dass er das alles richtig gemacht hat, was eigentlich der Schiri hätte machen können. Er hat das sehr gut erkannt."
Trotzdem reichte es für den MSV am Ende nicht, weil die Kölner im Elfmeterschießen die besseren Nerven behielten und damit den dritten Sieg in Serie im Oktober einfahren konnten. Geht es nach Kevin Vogt, ist das noch nicht genug: "Ich würde den Oktober gerne vergolden, wir haben noch zwei schwierige Partien vor der Länderspielreise vor uns." Am Sonntag geht es zuhause gegen Freiburg, dann müssen die Kölner nach Hoffenheim reisen. Bis dahin dürfte der Klub auch mal wieder Post aus Frankfurt haben, denn erneut haben einige Chaoten vor dem Anpfiff Pyrotechnik gezündet. Horn betonte nach dem Weiterkommen: "Das sind immer unschöne Szenen, wir unterstützen das als Mannschaft überhaupt nicht. Wir können an die Fans nur appellieren, das bitte sein zu lassen."