Kindermann sieht den DFB gefordert, der Neururer bereits schriftlich gebeten hat, Namen und Fakten zu nennen. `Da muss der DFB einschreiten. Und ich sehe noch von anderer Seite was auf Peter Neururer zukommen. Auch Schalke 04 darf sich solche Unterstellungen nicht gefallen lassen.´ Der Chef des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes hatte als Nachfolger von Heinz Liesen nach dem deutschen WM-Sieg 1990 die Betreuung des DFB-Teams übernommen.
`Zu meiner Zeit wurde ich nie von Spielern nach Dopingmitteln gefragt, und ich hatte nie das Gefühl, dass da was an mir vorbeiläuft´, sagte der frühere Europameister mit der deutschen 4x400-m-Staffel. Dass bereits in den 80er Jahren in der Bundesliga auf Captagon kontrolliert wurde, steht für ihn fest. `Amphetamine und Stimulanzien standen als klassische Dopingsubstanzen nach Olympia 1972 in München auf der Liste der verbotenen Substanzen. Egal ob beim damaligen Deutschen Sport-Bund oder beim DFB.´ Kindermann sagte:
`An systematisches Doping in den 80er Jahren zu glauben, fällt mir schwer.´ Doch er machte deutlich: `Fußball ist keine dopingfreie Zone. Aber die Chance, erfolgreich zu dopen, ist hier geringer als beispielsweise im Radsport, wo Captagon bei einer Bergetappe eine Reihe von Plätzen bringen kann.´ Diese Stimulans mache aggresiv und bissig, damit könne ein Fußballer durchaus bis zur Erschöpfung an der Linie entlang laufen. Die Ermüdung werde ohne Zweifel hinausgezögert.