"Ich fühle mich natürlich als Weltmeister und bin glücklich, mich so nennen zu dürfen. Zu solch einem Titel gehört eben die ganze Mannschaft, alle 23 Spieler", sagte der Jungstar des Revierclubs am Mittwoch in Gelsenkirchen. Er war "nur" beim grandiosen 7:1-Halbfinalsieg der DFB-Elf gegen den Gastgeber zum Einsatz gekommen. "Für mich war es aber ganz wichtig, wenigstens einmal gespielt zu haben, davon kann ich noch meinen Kindern erzählen, wenn ich mal welche habe."
Draxler gab zu, dass er "natürlich" gern mehr gespielt hätte, "aber ich musste mir vor der WM im Trainingslager erst einmal meinen Platz im 23er-Kader erarbeiten. Ich war daher froh mit nach Brasilien fliegen zu dürfen und habe dort beim Turnier eine neue Rolle kennengelernt, die mich menschlich hat reifen lassen. Ich denke, dass ich mit dem Druck, der auf mir lastet, jetzt gut umgehen kann."
Nach der durchwachsenen Vorsaison wolle er sich wieder ganz auf den Verein konzentrieren und habe sich für diese Spielzeit viel vorgenommen, betonte der 20-Jährige. "Als junger Spieler habe ich jetzt schon zwei Titel geholt, mit der WM einen ganz großen und einen mit Schalke (DFB-Pokalsieg 2011). Für mich ist es ein großer Ansporn, weitere Titel zu holen und ich hoffe, dass ich ein Sieger-Gen mit nach Schalke gebracht habe. Ich bin aber nicht der Einzige auf Schalke, der Hunger auf Titel hat", erklärte Draxler weiter.
Mit dem aktuellen Kader der Königsblauen und den Neuzugängen ist Draxler sehr zufrieden. "Wir haben eine gute Mannschaft beisammen, mit der wir wieder Platz drei angreifen müssen. Ich sehe uns aber auch konkurrenzfähig mit Borussia Dortmund, obwohl sich unser Nachbar auch gut verstärkt hat."
Der Mittelfeldspieler stellte erneut klar, dass er momentan keinerlei Wechselgedanken hegt. "Ich habe frühzeitig vor einigen Monaten klar gemacht, dass ich in diesem Jahr auf Schalke bleibe. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass nach meiner letzten Saison viele große Clubs daran interessiert wären, so viel Geld für mich auszugeben." Draxlers Ablösesumme ist bei einem Wechsel vor Ablauf des Vertrags (2018) angeblich auf 45,5 Millionen Euro festgeschrieben.