Vorbereitung Das zehntägige Trainingslager in Katar hat Schalkes Trainerstab und Mannschaft zwar beste Bedingungen zur Vorbereitung geboten, aber einspielen konnte sich das Team wegen der Verletzungsausfälle nicht.
Testspiele Schalke 04 - Al-Gharafa/Katar2:1 Schalke 04 - Eintracht Frankfurt3:2 Schalke 04 - 1. FC Köln1:2 Schalke 04 - Rot-Weiß Oberhausen0:1
Torschützen: Farfan (3), Szalai (2), Boateng. Bilanz: 3 Siege, 2 Niederlagen, 6:6 Tore
Abwehr Die Torwartfrage ist geklärt, Ralf Fährmann zur Rückrunde die unumstrittene Nummer eins. Während sich Timo Hildebrand ab Sommer einen neuen Verein suchen muss, geht es für „Ralle“ nun darum, sich gegenüber dem voraussichtlichen Sommerzugang Fabian Giefer zu positionieren. Die Abwehr-Viererkette, in der Hinserie eines der Schalker Sorgenkinder, stellt sich zum Auftakt in Hamburg nahezu von allein auf. Hinten rechts ist Tim Hoogland nach wie vor keine gleichwertige Alternative zu Atsuto Uchida und auf der linken Seite Sead Kolasinac so lange ohne Konkurrenz, wie Christian Fuchs vor ihm im Mittelfeld benötigt wird. In der Innenverteidigung könnte es hingegen bald ein Hauen und Stechen um zwei freie Plätze geben, da „Papa“ wieder da ist und nächsten Sonntag wohl Benedikt Höwedes ersetzen wird. Der Kapitän steht aber vor dem Comeback und dann muss entweder Kyriakos Papadopoulos oder Joel Matip weichen. Egal in welcher Besetzung, die vordringlichste Aufgabe ist es, Stabilität in die Defensivarbeit zu bekommen.
Mittelfeld Trainer Jens Keller will sein System ändern und künftig nur noch mit einem „Sechser“ spielen. Die zentrale Rolle fällt vorerst Roman Neustädter zu, da Winterzugang Jan Kirchhoff voraussichtlich erst Ende Februar wieder zur Verfügung stehen wird. Vor Neustädter sind Jefferson Farfan rechts sowie Kevin-Prince Boateng und Max Meyer die Schlüsselfiguren für einen kreativen Fußball, der nicht nur das Publikum begeistert, sondern auch mehr Punkte als bisher bringen soll.
Angriff Klaas-Jan Huntelaar ist der personifizierte Hoffnungsträger der Königsblauen. Fünf Monate musste Schalke auf den Torjäger verzichten, dessen Fußstapfen für Adam Szalai bisher deutlich zu groß waren. Das Heimspiel am 1. Februar gegen Wolfsburg ist ideal fürs Comeback des Niederländers. Schließlich hatte sich der „Hunter“ in der Autostadt verletzt und könnte sich im wichtigen direkten Duell mit einem Champions-League-Anwärter schön revanchieren.
Stärken Vorne ist Schalke – trotz des noch wochenlangen Ausfalls von Julian Draxler – wie eine Spitzenmannschaft aufgestellt. Mit der Rückkehr von Klaas-Jan Huntelaar in die Sturmspitze wird die Truppe nicht nur torgefährlicher, sondern ein Spieler wie der „Hunter“ löst automatisch mehr Respekt beim Gegner ein. Wenn dann auch noch Draxler in ein paar Wochen wieder fit ist, sollte sich jeder Gegner angesichts der Schalker Offensivmöglichkeiten warm anziehen.
Schwächen So vogelwild, wie in etlichen Partien in der Hinrunde (Hoffenheim, Frankfurt), wird sich Schalke in der Rückserie kaum erneut anstellen. Die Abstimmung zwischen Abwehr und den vorderen Mannschaftsteilen muss besser klappen. Da wurden ja mehrfach mögliche Siege durch schlampige Deckungsarbeit verbaselt. Steigerungsfähig ist auch die Spieleröffnung aus der Abwehr heraus, bei der Benedikt Höwedes und Co. bisher große Defizite erkennen ließen.
Prognose In der Hinserie hat Schalke aus den ersten drei Spielen lediglich einen Punkt geholt (3:3 zum Auftakt gegen den HSV), das dürfte diesmal besser laufen. Auch wenn es sicher nicht die von Kapitän Benedikt Höwedes geforderten neun Zähler werden, muss die Truppe von Trainer Jens Keller gleich damit beginnen, den kleinen Rückstand auf Platz vier zu verkürzen. Eine Schlüsselpartie ist dabei das Duell gegen den VfL Wolfsburg, der seine Ambitionen auf einen internationalen Startplatz mit der bevorstehenden Verpflichtung Kevin de Bruynes vom FC Chelsea untermauert.