Nun liegt das freilich überhaupt nicht daran, dass Hummels nicht unglaublich wichtig wäre für die Mannschaft, sondern schlicht an der Tatsache, dass Klopp in Sokratis über einen Ersatz verfügt, der bei seinen bisherigen Einsätzen im Dortmunder Trikot stets absolut verlässlich verteidigte.
Wann immer der 25-Jährige bislang zum Einsatz kam, seine Leistung war größtenteils tadellos. Kleine Unsicherheiten, wie er sie auch am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart einstreute, sind, obwohl er nur unregelmäßig spielt, die Ausnahme. „'Papa' ist wirklich eine Bank“, lobt auch Marcel Schmelzer Sokratis‘ Qualität, sofort voll da zu sein. „Es ist im Vergleich zum letzten Jahr noch einmal eine Steigerung. Alle drei Innenverteidiger machen ihren Job richtig gut.“
Für Jürgen Klopp ist das keine ungewohnte Situation. Auch in den letzten Jahren stand dem BVB-Coach in Felipe Santana ein Spieler zur Verfügung, der das Zeug zum Stammspieler hatte, in der Hierarchie der Innenverteidiger aber an der undankbaren Position drei stand. Dieses Rangordnung scheint sich in diesem Jahr etwas gelockert zu haben. Hummels und Subotic dürfen zwar weiterhin als Duo Nummer eins betrachtet werden, doch Klopp rotiert nun auch in der Innenverteidigung ein wenig mehr.
„Wir sind alle drei sehr gute Verteidiger“, sagt Sokratis, dem es nicht in den Sinn kommt, lautstark Ansprüche auf einen unangefochtenen Stammplatz zu erheben. „Wenn ich spiele, gebe ich immer 100 Prozent.“ Es sind die Taten, mit denen er auf sich aufmerksam machen möchten. Dass er erst fünf Mal in der Startelf stand, stellt für ihn kein Problem dar. „Ich bin überhaupt nicht unzufrieden“, beteuert er. Am Mittwochabend wird nun erneut vom Anpfiff an auf dem Feld stehen. Es wird nicht das letzte Mal bleiben.