Klaas-Jan Huntelaar, Jefferson Farfan und Kevin-Prince Boateng. Was Schalke derzeit im Lazarett behandelt, hat einen Marktwert von über 40 Millionen Euro. Doch Horst Heldt verfällt ob der aktuellen Verletzungssorgen der Königsblauen nicht in Panik und will in der Winterpause ohne Neuverpflichtungen auskommen.
Horst Heldt, können Sie eigentlich angesichts der fast täglichen Horrornachrichten aus dem Schalker Lazarett noch gut schlafen? Ja, außer vor Spielen kann ich eigentlich immer gut schlafen, denn da bin ich meist sehr angespannt. Aber natürlich ist es für uns alle eine enttäuschende Nachricht, dass sich Klaas-Jan im Training erneut verletzt hat und er uns jetzt wieder für einige Wochen, voraussichtlich sogar bis zum Ende der Hinrunde, nicht mehr zur Verfügung steht. Das ist eine bittere Diagnose, aber kein Grund zu jammern.
Rund um Schalke ist schon die Rede von der ‚Knieseuche’. Ist das nur Zufall oder Pech, dass sich so viele Spieler verletzen? Wir analysieren so etwas natürlich auch immer und hinterfragen es kritisch. Allerdings möchte ich betonen, dass wir nur eine muskuläre Geschichte haben, nämlich die von Jefferson Farfan. Alle anderen Verletzungen sind im Zweikampf passiert, es hat also nichts damit zu tun, dass die Spieler schlecht versorgt wären oder sich selbst falsch verhalten hätten. Wir haben eine exzellente medizinische und physiotherapeutische Abteilung, aber wir können den Spielern schließlich nicht verbieten, dass sie im Training oder im Spiel in die Zweikämpfe gehen. Außerdem gibt es ja auch gute Nachrichten bei uns, denn ‚Papa’ ist wieder im Mannschaftstraining und Chinedu Obasi braucht auch nicht mehr allzu lange, bis er wieder eingreifen kann.
Wollen Sie dennoch die nächste Transferperiode im Januar nutzen, um personell nachzulegen? Nein, das haben wir nicht geplant. Es kann zwar immer Gründe dafür geben, dass es sich dann doch anders entwickelt, zum Beispiel, wenn uns Spieler verlassen wollen. Es ist aber nicht vorgesehen aktiv zu werden.
Das bedeutet, falls Schalke in der Champions League weiterkommen sollte, wird das Geld endlich in den schon länger geplanten Umbau auf dem Vereinsgelände investiert? Falls wir das Achtelfinale erreichen und im Pokal weiterkommen sollten, wollen wir das Geld in der Tat nicht in den Kader, sondern in die Infrastruktur und in Schuldentilgung stecken.
Für die neue Saison soll Sebastian Rode ein Thema sein. Ist der Frankfurter zu haben? Das ist natürlich ein interessanter Spieler, aber ich habe den Eindruck, dass er sich anderweitig entschieden hat.
Timo Hildebrand steht bei vielen Fans in der Kritik. Wollen Sie dem Keeper ernsthaft einen neuen Vertrag anbieten? Wir werden uns zu gegebenen Zeitpunkt mit Timo zusammensetzen. Er ist ein verdienter Spieler und in einem Alter, in dem man als Verein dem Spieler einen gewissen Respekt entgegen bringen und daher nicht ewig mit solch einer Entscheidung warten sollte.
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