Peters hatte zu Beginn dieser Woche mit seiner Aussage, dass Boateng aufgrund diskriminierender Anfeindungen aus Italien geflüchtet. "Boateng wollte wegen der rassistischen Vorfälle in Italien unbedingt weg, er hatte eine Verabredung mit Präsident Silvio Berlusconi, dass er gehen kann, wenn der AC Mailand die Champions-League-Qualifikation schafft", wurde Schalkes Finanzchef in der "Sport Bild Plus" zitiert.
Bei einem Testspiel des AC Mailand gegen den italienischen Viertligisten Pro Patria hatte Boateng Anfang dieses Jahres bereits in der ersten Halbzeit wütend den Platz verlassen, nachdem die Fans des Gegners den dunkelhäutigen Spieler fortwährend provoziert hatten. Boateng hatte danach für sein couragiertes Zeichen im Kampf gegen den Rassismus nicht nur in Italien, sondern weltweit große Anerkennung erhalten.
Nach einem informellen Gespräch mit seinem Vorstandskollegen Horst Heldt war Peters nun schnell zurückgerudert und hatte seine Äußerungen öffentlich zurückgenommen. "Nach Rücksprache mit unserem Manager Horst Heldt hat sich meine Annahme als völlig falsch erwiesen. Er bestätigte mir, dass rassistische Vorfälle definitiv nicht der Grund für Kevins Wechsel zu Schalke 04 waren", wurde Peters auf der Internetseite der Königsblauen zitiert. "Sobald ich wieder auf Schalke bin, werde ich mich umgehend im persönlichen Gespräch bei Kevin für diese Aussage entschuldigen", hatte der Funktionär im gleichen Moment angekündigt. Ebenso habe er mit seinen Äußerungen weder den AC Mailand noch die italienischen Fans in ein falsches Licht rücken wollen. Boateng selbst zeigte sich zunächst überrascht über die Diskussion. "Nur weil zehn Leute dumme Parolen schreien, verlasse ich doch nicht das Land und werfe dessen Bewohner alle in einen Topf. Ich möchte nochmals klarstellen: Italien ist kein rassistisches Land“, sagte der in Berlin geborene Sohn eines ghanaischen Vaters und einer deutschen Mutter im "Kicker".
Am Donnerstag suchte Peters nun des Gespräch mit Boateng, um die Angelegenheit auszuräumen. "Peter Peters hat sich bei Kevin-Prince entschuldigt und gesagt, dass er einen großen Fehler gemacht habe“, berichtete Heldt. Boateng habe die Entschuldigung angenommen. „Womit dieses Thema jetzt geklärt wäre“, betonte Heldt.