BVB: 1:3 in Brügge

"Das war ein zu starker Gegner"

Die Begegnung konnte erst mit zehn Minuten Verspätung angepfiffen werden, weil es zwischen rund 50 BVB-Anhängern und Brüsseler Fans zu Ausschreitungen kam. Die Dortmunder drangen an der Eckfahne in den Innenraum ein und attackierten die Gastgeber unter anderem mit der Eckfahne. Nach wenigen Minuten hatten die Sicherheitskräfte die Situation allerdings wieder beruhigt. Verletzt wurde nach ersten Angaben niemand.

Der Deutsche Meister hatte von Beginn an große Probleme gegen die sehr früh angreifenden Belgier, die den BVB mit ihrem Pressing zu vielen Fehlpässen zwangen und schon nach vier Minuten die Führung bejubeln konnten. Felipe Santana war bei einem Klärungsversuch ausgerutscht und hatte damit das Zentrum geöffnet. Thomas Meunier nutzte den Platz, legte mit großer Übersicht auf den mitgelaufenen Lior Refaelov ab und dieser drückte den Ball ins verwaiste Tor (4.).

Bittencourt trifft aus dem Nichts

Auch in der Folge war zu spüren, dass Brügge bereits seit Mitte Juni trainiert und gegen den BVB schon das achte Testspiel der Vorbereitung absolvierte. Die Gastgeber wirkten spritziger und spielerisch schon etwas weiter. Gleichwohl fiel der zweite Treffer nach einer Standardsituation. Eine Freistoßflanke konnte von der BVB-Verteidigung nicht geklärt werden und der aufgerückte Jim Larsen schaufelte das Leder mit einem Seitfallzieher über die Linie (19.). "Dass wir Probleme bekommen würden, war klar. Dagegen wollten wir uns wehren. Hätte das geklappt, wäre das für unseren aktuellen Stand schon sensationell gewesen", meinte Jürgen Klopp.

Etwas überraschend bauten die Belgier nach dem 2:0 ein wenig ab und gewährten den Dortmundern zumindest mehr Ballbesitz. Mit dem ersten Torschuss gelang den Schwarz-Gelben der Anschlusstreffer. Leonardo Bittencourt erlief einen langen Pass und traf vom rechten Strafraumeck sehenswert in die lange Ecke (25.). Nachhaltig belebt wurde das Offensivspiel des BVB durch diesen Treffer freilich nicht, zu viele Ungenauigkeiten prägten das Geschehen.

"Ein zu starker Gegner"

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Begegnung zusehends. Im Angriffsspiel fehlte es der Borussia an Esprit und Durchsetzungskraft, weshalb die Führung der Belgier im Grunde genommen nie ernsthaft in Gefahr geriet. Auf der Gegenseite hatten die Dortmunder Glück, dass Bittencourt einen Kopfball von Joseph Akpala von der Linie köpfte und Jesper Jorgensen einmal zu ungenau zielte.

Erst in den letzten Minuten erhöhte der BVB den Druck, doch mehr als ein harmloser Schuss von Julian Schieber sprang nicht dabei heraus. So blieb der Schlusspunkt den Gastgebern vorbehalten, die in der 90. Minute durch den eingewechselten Victor Vazquez einen Konter zum dritten Treffer abschlossen. "Das war ein zu starker Gegner, um in dieser Phase der Vorbereitung bestehen zu können", befand Jürgen Klopp, der mit der Defensivleistung im zweiten Durchgang zufrieden war. "Da haben wir uns mit sehr müden Beinen sehr diszipliniert verhalten."