Die Sportzeitung „Marca“, die Raúls Ex-Klub Real Madrid sehr nahe steht, berichtet, dass der Wechsel des 34-Jährigen in die Wüste nur noch Formsache sei. In seiner Kolumne schreibt Roberto Gomez, ein enger Freund von Raúls Berater Gines Carvajal: „Für Raúl, der zwei Jahre unterschreiben wird, wird es kein einfacher Abschied. Er fühlte sich sehr wohl auf Schalke und es wird ihm weh tun, den Verein zu verlassen. Aber die Entscheidung ist so gut wie getroffen und er könnte sie in Kürze öffentlich machen.“
Einige seiner engsten Freunde, darunter Barca-Trainer Pep Guardiola und seine ehemaligen Real-Kollegen Fabio Cannavaro und Fernando Hierro, sollen Raúl bereits zu einem Wechsel geraten. Alle drei hatten ihre Karriere in Katar ausklingen lassen.
Raúl selbst sagte noch vor dem Rückspiel im Viertelfinale der Europa League bei Athletic in Bilbao: „Ich habe noch keine Entscheidung getroffen.“
Ein bisschen klang es aber doch nach Abschied, als der Spanier nach dem Schalker Aus im Baskenland sagte: "Ich möchte Danke sagen für all die Zuneigung, die ich erhalten habe." Seine Landsleute, die ihn schon bei der Ankunft wie einen König empfangen hatten, applaudierten besonders herzlich, als er vor dem Anstoß als Kapitän der Gastmannschaft einen Blumenstrauß an der Büste der Athletic-Legende Rafael Moreno Aranzadi, genannt Pichichi, niederlegte.
Am Ende seines vielleicht letzten Europapokal-Abends lächelte der Angreifer versonnen. "Es war ein schönes Tor", sagte Ráúl zu seinem Treffer zur zwischenzeitlichen Schalker 2:1-Führung in Bilbao. Mit seinem sehenswerten Schuss in den Winkel, dem insgesamt 77. Europacup-Tor, hatte er nicht nur seine eigene Legende weitergeschrieben, sondern den Königsblauen noch einmal Hoffnung auf ein Wunder im San Mamés gemacht.
Doch das Aus hatte auch der Europapokal-Rekordtorschütze nicht verhindern können. Am Ende fragten sich viele: War es sein letztes Tor auf der europäischen Bühne? Raúl selbst ließ die Antwort offen - wie die Fragen nach einer Zukunft in Katar.