Die Aufsteiger:
Der absolute Gewinner dieser Hinrunde heißt Robert Lewandowski. Mit 12 Toren und 6 Vorlagen ballerte er sich in die Herzen der Fans – und Lucas Barrios aufs Abstellgleis. Kein Borusse machte im vergangenen halben Jahr einen größeren Leistungssprung. Einen großen Schritt in Richtung internationale Spitzenklasse machte indes Mario Götze, der inzwischen das Herz des BVB-Spiels ist – ohne ihn läuft kaum noch etwas. Als absoluter Glücksgriff erwies sich der erst 19-jährige Moritz Leitner, der mit seiner unbekümmerten Spielweise für viel Freude sorgte. Ebenfalls ein Gewinner: Kapitän Sebastian Kehl, der nach langer Verletzungspause endlich wieder unverzichtbar ist bei der Borussia.
Die Absteiger: Der steile Aufstieg des Robert Lewandowski kostete Lucas Barrios seinen Stammplatz. In der Meistersaison noch gefeierter Torjäger, ist der „Panther“ nun nur noch als Notnagel gefragt. Mehr erhofft hatten sich die Verantwortlichen beim BVB sicher von den Sommerzugängen Ivan Perisic und Ilkay Gündogan, die nicht enttäuschten, dem Spiel der Schwarz-Gelben aber noch nicht ihren Stempel aufdrücken konnten.
Stärken: Kaum eine Mannschaft tritt so dominant auf wie die Borussia. Fast immer kann die Klopp-Elf mehr Ballbesitz aufweisen als der Gegner, keine Mannschaft in der Liga gab mehr Torschüsse ab. Auch läuferisch kann den Dortmundern kaum ein anderes Team etwas vormachen (nur Freiburg spulte mehr Kilometer ab). Immer agiert das Team am Anschlag, so werden gegnerische Abwehrreihen auseinander gerissen und die Kontrahenten unter Druck gesetzt. Die Viererkette indes steht mit erst 12 Gegentreffern unglaublich sicher, vor allem die Innenverteidigung ist kaum zu überwinden. So kassierte der stets perfekt organisiert auftretende BVB erst zwei Gegentore durch gegnerische Stürmer.
Schwächen: Es ist der Fluch des Erfolges: Mittlerweile sind die meisten Gegner auf den BVB eingestellt. So treten die Kontrahenten zumeist deutlich defensiver auf, laufen kaum noch in Konter. Erzielte die Borussia in den ersten zehn Sekunden nach der Balleroberung im Vorjahr noch 26 Tore, so waren es zuletzt nicht einmal ein Viertel davon. Eine Schwäche war in der Hinrunde das Flügelspiel, vor allem nach Flanken kam die Borussia kaum einmal zum Erfolg. In diesem Bereich besteht sicher noch Steigerungsbedarf. Dies gilt auch für gegnerische Standardsituationen. In der Hinrunde kassierte die Borussia bereits fünf Gegentreffer nach ruhenden Bällen (in der gesamten Vorsaison waren es sieben). Ungewöhnlich: Bereits drei Gegentore fielen nach Ecken.
Zukunft: Nach dem Stolperstart rappelte sich der BVB im Frühherbst auf und legte eine beeindruckende Serie von elf Spielen ohne Niederlage hin. Die Borussia ist gefestigt, kennt das Gefühl, an der Spitze mitzumischen, bestand sowohl Härtetests wie das Auswärtsspiel in München mit Bravour, als auch die Ausfälle wichtiger Leistungsträger. Sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, spielt der BVB bis zum Ende um den Titel mit.