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BVB: Klopp mahnt
"Unfassbar überzogene Lobeshymnen"

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BVB: Klopp warnt, Schmelzer steht vor Comeback

Trotz des starken Saisonstarts und des 3:1-Sieges gegen den Hamburger SV reist der Deutsche Meister mit viel Respekt zur TSG Hoffenheim nach Baden.

„Das ist ein richtig guter Gegner“, befindet Jürgen Klopp: „Holger Stanislawski hat dort sehr viel verändert, die Mannschaft hat die Abläufe schon gut verinnerlicht und in Hannover hat Hoffenheim eigentlich unentschieden gespielt. Das hat sich nur nicht im Ergebnis widergespiegelt. Wir sind uns der schwere der Aufgabe bewusst. Um zu gewinnen müssen wir giftig, gierig und extrem bereit auftreten.“

Ohnehin sind die Borussen gewarnt. Schließlich kassierten sie im Vorjahr eine 0:1-Niederlage in der Rhein-Neckar-Arena. Daran erinnert sich auch Klopp noch genau: „Das war sicher kein wahnsinnig gutes Spiel von uns, wir hätten aber nicht verlieren brauchen“, blickt er zurück und stellt klar: „Auf jeden Fall haben wir dort etwas gutzumachen. Das steht außer Frage.“


Interessant dürfte es werden, wie die Dortmunder die Lobeshymnen der vergangenen Tage verarbeiten werden. In der Meistersaison spazierten die Schwarz-Gelben zwar unbeeindruckt von allen Nebengeräuschen von Spiel zu Spiel, doch gerade der Hype um Jungstar Mario Götze hat inzwischen eine ganz neue Dimension erreicht. „Eine unsere Aufgaben wird es sein, mit den unfassbar überzogenen Lobeshymnen umzugehen“, bestätigt Klopp.

Angst, dass „Götzinho“ der Erfolg zu Kopf steigen könnte hat Klopp freilich keine. „Ich habe keine bedenken, dass Mario die Bodenhaftung verliert“, stellt er klar und räumt zugleich mit einem Vorurteil auf: „Es wird häufig gefragt, ob Mario sich auf dem Platz gar keine Gedanken macht, aber das ist natürlich Quatsch. Er denkt nämlich sehr viel – allerdings das Richtige.“

[box_sonderheft_bvb] Antreten wird der BVB im Kraichgau wohl mit der gleichen Elf, die zuletzt gegen den HSV siegte. „Ich habe nicht wahnsinnig viele Gründe, die Mannschaft umzustellen“, verrät Klopp, der lediglich noch abwarten muss, wie seine Akteure die Länderspielreisen verkraftet haben. Mats Hummels, Mario Götze und Jakub Blaszczykowski kehrten zwar leicht angeschlagen zurück nach Dortmund, doch ist nicht davon auszugehen, dass sie die Partie in Hoffenheim verpassen werden. Auch wenn Klopp mahnt: „Kleinere Wehwehchen haben schon öfter zu größeren Wehwehchen geführt.“

Abzuwarten bleibt so lediglich, welchen Eindruck Shinji Kagawa macht. Der erzeilte beim 3:0-Sieg Japans gegen Südkorea einen Doppelpack, unterstrich dabei seine herausragende Form, musste danach aber umgehend um die halbe Welt reisen. „Ungern würde ich sagen, Shinji ist zu müde, wenn es aber doch so ist, müssen wir reagieren“, so Klopp, der weiterhin auf Lucas Barrios (Mukelbündelriss im Oberschenkel), Neven Subotic (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) sowie die Langzeitverletzten Patrick Owomoyela und Julian Koch verzichten muss. Marcel Schmelzer ist zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, aber noch nicht bei hundert Prozent. „Er wäre im Notfall zwar einsatzfähig, aber ich hoffe, dass ich ihn nicht bringen muss“, stellt Klopp klar.


Ähnlich sieht das auch „Schmelle“ selber. „Wenn ich nicht bei 100 Prozent bin“, sagt er, „macht es keinen Sinn zu spielen.“ Auf einem guten Weg allerdings ist er auf jeden Fall. „Von der Kondition her fehlt mir nichts“, ist sich der 23-Jährige sicher. „Es liegt in meiner Natur, dass ich schnell fit werde.“ Nachholbedarf hat er dennoch nach mehreren Wochen ohne Mannschaftstraining: „Ich muss jetzt wieder mit dem Ball arbeiten und nach den drei Einheiten am Donnerstag und Freitag werde ich mit dem Trainer sprechen. Dann werden wir sehen, ob es reicht.“

Ob mit oder ohne Schmelzer, nach der 0:1-Niederlage im Vorjahr wollen die Borussen in diesem Jahr etwas Zählbares mitnehmen aus Hoffenheim. „Natürlich hoffen wir auf einen Sieg“, versichert Schmelzer, der sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung der Hausherren nicht verkneifen kann: „Die haben gegen uns immer gut gespielt. Wenn Hoffenheim sich gegen jeden Gegner so gut motivieren könnte wie gegen uns, dann würden sie am Ende der Saison auch weiter oben stehen.“

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