Es war voll im Presseraum des Signal Iduna Parks. Über 100 Journalisten hatten sich dort versammelt, um den Ausführungen Jürgen Klopps vor dem ersten Spiel der neuen Saison gegen den Hamburger SV zu lauschen. Die meisten Medienvertreter waren natürlich auch diesmal wieder aus der näheren Umgebung angereist, doch schien sich auch halb Asien am Mittwoch in Dortmund zu tummeln.
Aus China, Hongkong und natürlich Japan waren Kamerateams eingetroffen, um sich über Form und Leistungsstand des Deutschen Meisters zu informieren. Mehrarbeit bedeutete dies vor allem für den Trainer, der im Anschluss an die PK eine gefühlte Ewigkeit lang ein Interview nach dem anderen führte, das in den kommenden Tagen über die TV-Schirme Ostasiens flimmern dürfte.
Was die Anwesenden erlebten, das war ein Jürgen Klopp in Bestform, der plauderte, lachte und schließlich klarstellte: „Mit diesem Spiel gegen den HSV wird alles anders. Denn damit beginnt nicht nur die neue Saison, damit endet auch die alte endgültig. Ab dem Moment, in dem das Spiel angepfiffen wird, werden wir keine Glückwünsche mehr zur Meisterschaft entgegen nehmen.“ Freilich mit einer Einschränkung: „Außer jemand hat die letzten Monate in Nordkorea verbracht und jetzt erst mitbekommen, dass wir Deutscher Meister geworden sind.“
Noch allerdings weiß der Meister nicht so recht, wo er nun steht. Zwar stellten die Borussen beim Liga-Total-Cup und auch beim Supercup-Finale gegen Schalke ihre gute Form unter Beweis, wirklich aussagekräftige Erkenntnisse aber wir erst der Freitag bringen, wenn Jürgen Klopp seine Himmelsstürmer wieder loslässt.
Gäste aus Nordkorea werden übrigens nicht erwartet.