Manuel Neuer, wie erleichtert sind Sie, dass endlich Klarheit über Ihre Zukunft herrscht? Diese Angelegenheit hat sich ja über einige Zeit hingezogen und es wurde viel geschrieben in den Medien. Ich bin froh, dass ich jetzt verkünden kann, dass ich ab Sommer für die Bayern spiele. Ich muss aber auch betonen, dass ich vielen Leuten auf Schalke dankbar bin, vor allem auch den vielen Fans und vielen Wegbegleitern, in erster Linie meinem langjährigen Torwarttrainer Lothar Matuschak."
Wie sind Sie mit der Hängepartie in den vergangenen Wochen umgegangen? Das hat mich schon belastet, weil ja sehr viel über mich in den Medien berichtet wurde. Ich habe die entsprechenden Leute darum gebeten, mich einige Zeit aus der Öffentlichkeit rauszulassen. Das war alles nicht einfach für mich. Aber gut ist, dass ich diesem Druck stand gehalten habe.
Wie beurteilen Sie die Kritik der Bayern-Ultras, die massiv gegen ihre Verpflichtung protestiert haben? Ich habe da noch keine konkrete Strategie. Wir wollen aber auf die Fans zugehen und ein offenes Gespräch führen. Dabei wollen wir alles ansprechen, so habe ich es in Vorgesprächen mit den Bayern-Verantwortlichen geklärt.
Warum ist es in der heutigen Zeit nicht mehr möglich, dass ein Profi seine ganze Karriere bei einem Verein verbringt? Das ist schwer zu beurteilen. Für mich gilt: Ich muss nicht wechseln, ich will wechseln. Ich wollte nicht ins Ausland, sondern als Nationaltorwart beim besten Verein in Deutschland spielen.
Was kann Ihr Wechsel hinsichtlich der Nationalmannschaft bedeuten? Es kann nicht schaden, wenn man mit den Vereinskollegen in der Nationalmannschaft spielt. Wenn man täglich miteinander trainiert, dann entwickeln sich ganz andere Mechanismen. Das kann für die Nationalelf förderlich sein.
Glauben Sie, dass bei den erfolgsverwöhnten Bayern die Uhren anders ticken als auf Schalke? Ob die Uhren dort anders ticken, weiß ich nicht. Aber ich habe ja in der Nationalmannschaft viele Kollegen von den Bayern, die mich darauf einstellen können.
Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie mit den Bayern? Mit den Bayern möchte ich natürlich viele Titel gewinnen. Und ich persönlich möchte mich bei den Bayern sportlich weiterentwickeln, denn ich habe noch nicht das Optimum erreicht.
Am Freitag steht zunächst mal die Nationalmannschaft im Vordergrund. Was erwarten Sie vom EM-Qualifikationsspiel in Österreich? Es wird ein harter Kampf für uns, denn Österreich wird sehr motiviert sein. Ich denke aber, dass wir die bessere Mannschaft sind und deshalb das Spiel gewinnen.