Für den verletzten Regisseur des BVB, der sich bereits in der Anfangsphase des Spiels gegen Freiburg eine Außenbandverletzung zugezogen hatte, ist die Saison gelaufen. Für ihn, der die gesamte Bundesliga in der Hinrunde mit seiner Eleganz verzauberte.
Wie wichtig Sahin für das Spiel des BVB ist, war natürlich allen Beobachtern schon damals klar, nicht umsonst gilt Sahin als DAS Gesicht des Dortmunder Höhenflugs. In Mönchengladbach allerdings wurde dies noch einmal offensichtlich. Zwar mühte sich der fußballerisch über jeden Zweifel erhabene Antonio da Silva redlich, ackerte im defensiven Mittelfeld, rieb sich auf, ersetzten konnte er Sahin dennoch nicht. Was ihm fehlt, ist die Handlungsschnelligkeit des jungen Türken, dessen Pässe so gestochen scharf und perfekt getimt bei den Mitspielern ankommen. Toni da Silva verpasste mehrfach den rechten Zeitpunkt für seine Abspiele, machte den einen oder anderen Schnörkel zu viel und das Offensiv-Spiel damit langsam. So war der BVB um seine größte Stärke beraubt.
Natürlich lag das nicht nur an da Silva, der immerhin immer anspielbereit war, am Ende die meisten Ballkontakte aller Akteure hatte und unbestritten zu den besten Technikern bei der Borussia gehört. An diesem Abend in Mönchengladbach kamen seine Stärken aber nicht zum Tragen.
Das große Wehklagen beginnt deshalb aber freilich nicht beim BVB. Jürgen Klopp jedenfalls bemühte sich, alle Diskussionen im Keim zu ersticken und sagte: „Natürlich ist Nuri ein wahnsinnig wichtiger und dominanter Spieler, das steht außer Frage, aber in den 75 Minuten gegen Freiburg sind wir auch ohne ihn sehr gut klargekommen.“
Widersprechen mochte dem Trainer niemand, doch Neven Subotic gab dann doch zu bedenken: „Für mich ist Nuri der beste Sechser der Liga, Nuri ist Weltklasse.“ Meister werden muss die Borussia aber ohne ihn.