Erst am vergangenen Donnerstag aber ließ der Bundestrainer die Katze endgültig aus dem Sack. Für das Testspiel der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch in Göteborg gegen Schweden nominierte Löw mit Mats Hummels, Kevin Großkreutz, Mario Götze und Marcel Schmelzer direkt ein Dortmunder Quartett.
Kein Wunder also, dass alle vier nach dem 2:0-Erfolg mit gleich doppelt stolzgeschwellter Brust durch die Katakomben des Signal Iduna Parks liefen. „Es ist ein Riesending, dass gleich vier von uns dabei sind“, begeisterte sich Kevin Großkreutz, der im Überschwang der Gefühle sofort ankündigte: „Wir wollen bei der Nationalmannschaft alle Vollgas geben und Dortmund würdig repräsentieren.“
Neben zusätzlicher Wertschätzung für die Arbeit, die bei der Borussia geleistet wird, könnte ein Einsatz bei der Nationalmannschaft den Marktwert der vier jungen Borussen auch noch zusätzlich erhöhen. Für Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke aber höchstens eine kaum erwähnenswerte Randnotiz: „Das ist noch nur ein virtueller Wert, der völlig egal ist“, wiegelte er ab. „Schließlich wollen wir keinen der vier abgeben.“
Überhaupt trieb Watzke nach der Partie gegen den HSV etwas ganz anderes um. Der Umstand nämlich, dass Joachim Löw „nur“ vier Borussen nominiert hatte. „Eigentlich“, verkündete der starke Mann beim BVB also, „müssten es sogar fünf sein. Denn Sven Bender spielt in den vergangenen Wochen einfach überragend.“
In das gleiche Horn stieß auch Marcel Schmelzer, im Gegensatz zu Bender ja einer der vier Auserwählten. „Sven Bender hat so eine Klasse, dass es auch bei ihm nur eine Frage der Zeit ist, bis auch er eingeladen wird. Auch wenn die Auswahl auf seiner Position sehr groß ist.“
Dies gilt für den gebürtigen Magdeburger Schmelzer nur bedingt. Erst unlängst bezeichnete Joachim Löw den linken Posten in der Viererkette als eine Problemzone. Doch genau hier könnte „Schmelle“ die Lösung sein. Geht es nach Watzke dürfte die Berufung für den 22-Jährigen der Auftakt zu einer langen Karriere im Trikot mit dem Adler sein. „Denn Marcel ist derzeit der beste deutsche Linksverteidiger.“