Der 22 Jahre alte Dortmunder, der vor der Abreise zur WM 2010 beim Benefizspiel der DFB-Stiftung Egidius Braun gegen Malta in Aachen seine Premiere im A-Team feiern konnte, gehört damit erstmals dem Kader der DFB-Auswahl für ein Pflichtspiel an. Wie schon für die Begegnungen mit Belgien und Aserbaidschan im September nominierte Bundestrainer Löw erneut 17 WM-Teilnehmer. Die einzige Veränderung: Für den verletzten Stefan Kießling rückt der wieder genesene Jérôme Boateng in das 22-köpfige Aufgebot. Den Kader komplettieren René Adler, Heiko Westermann und Christian Träsch, die lange als aussichtsreiche WM-Kandidaten galten und wegen Verletzungen nicht in Südafrika dabei sein konnten, sowie der in dieser Saison bisher gegen Dänemark und Aserbaidschan eingesetzte Sascha Riether.
Zur Nominierung von Kevin Großkreutz äußert Bundestrainer Löw: „Grundsätzlich sind zuletzt einige junge Spieler durch hervorragende Bundesliga-Leistungen in den Focus gerückt. In Absprache mit Rainer Adrion haben wir entschieden, dass sie im Zuge des Neuaufbaus der U 21 dort zunächst mal 90 Minuten internationale Spielpraxis sammeln sollen. Bei Kevin Großkreutz ist der Fall anders, denn er ist für die U 21 nicht mehr spielberechtigt. Deshalb erhält er auf Grund seiner guten Leistungen in den vergangenen Monaten die Chance, in unserem Kreis über mehrere Tage dabei zu sein, um sich anzubieten für weitere Einladungen und die Abläufe im A-Team besser kennenzulernen.“
Darüber hinaus betont Löw: „Es ist in unserer aktuellen Situation nicht erforderlich, große Veränderungen vorzunehmen. Wir vertrauen besonders auf die bewährten Kräfte, die bei der WM dabei waren und im September bei den Siegen in der EM-Qualifikation die Erwartungen erfüllt haben.“
Im Blick auf das Aufeinandertreffen mit der Türkei heute in einer Woche in Berlin stellt der Bundestrainer fest: „Ich freue mich auf dieses Spiel, das wird ein echter Höhepunkt. Nicht nur fußballerisch steckt in der Partie viel Brisanz, sondern auch von der Atmosphäre im Stadion her. In Berlin leben viele Türken und deshalb werden sie im Olympiastadion ihre Mannschaft frenetisch unterstützen. Unser Team ist darauf vorbereitet und wird mit der Situation umgehen können. Die Türken stufen wir als stärksten Gegner in unserer EM-Qualifikationsgruppe ein und ihr neuer Trainer Guus Hiddink wird sicher eine optimal eingestellte Mannschaft auf den Platz schicken. Bei allem sportlichen Ehrgeiz beider Teams habe ich jedoch den großen Wunsch, dass Fair play auf dem Rasen und den Rängen dominiert und wir alle an diesem Abend ein friedliches Fußball-Fest feiern werden.“