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Kampfansage an BVB
"Schweinische" Bayern wollen nachlegen

FCB: Kampfansage an den BVB
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Mit dem von Bastian Schweinsteiger erzwungenen Sieg in Basel wollte sich in München niemand lange aufhalten. Denn gegen den BVB will der Rekordmeister nachlegen.

Matchwinner Bastian Schweinsteiger lümmelte noch bis weit nach Mitternacht in einem schwarzen Ledersessel an der Bar des noblen Hilton-Hotels. Doch während der Doppel-Torschütze einigen Schweizer Freunden noch von seinen Treffern erzählte, die dem angeschlagenen Fußball-Rekordmeister Bayern München den 2:1 (0:1)-Sieg in der Champions League beim FC Basel beschert hatten, war der Blick seiner Kollegen bereits auf die viel wichtigere Begegnung am Sonntag gerichtet. "Wir müssen in Dortmund gewinnen", sagte Kapitän Mark van Bommel.

In der Königsklasse sind die Bayern nach zwei Siegen Erster der Gruppe E, doch in der Liga nur Mittelmaß. Wie groß der Druck auf die Spieler ist, das machte Karl-Heinz Rummenigge beim Bankett klar. Bei Züricher Geschnetzeltem, Seeteufel und geräucherter Entenbrust erinnerte der Vorstandsboss die Profis daran, "dass wir ein ganz wichtiges und schweres Spiel in der Bundesliga haben. Da ist die Situation nicht so komfortabel wie in der Champions League. Deshalb müssen wir punkten, um uns langsam zu stabilisieren und nach oben zu hangeln." Ideen und Fantasie fehlten

Allein: Die Vorstellung der Bayern im Basler St.-Jakob-Park gab kaum Anlass zur Hoffnung auf eine baldige Wende. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal begann zwar gut, nach dem Gegentor des Ex-Dortmunders Alex Frei (18.) ging bis zur Pause jedoch nichts mehr. Ideen und Fantasie fehlten, kämpferisch haperte es ebenso. In der zweiten Hälfte stimmte wenigstens der Einsatz - auch, weil van Bommel und Torwart Jörg Butt die Kollegen wachgerüttelt hatten. "Jörg und ich sind in der Kabine ziemlich laut geworden", berichtete der Kapitän.

Van Bommels Analyse war gnadenlos. "Wir verlieren die Bälle zu einfach, wir machen keinen Druck, sind zu weit weg vom Gegner, bleiben stehen", sagte er - und traf damit den Nerv seiner Mitspieler. Schweinsteigers Foulelfmeter (56.) und der Last-Minute-Treffer des Nationalspielers (89.) brachten den Sieg. Und trotz des glücklichen Zustandekommens war der nicht mal unverdient, denn in der Schlussphase hatten die Bayern vier weitere gute Chancen.

Ihre beiden Liga-Siege hatten sich sich die Bayern ebenfalls kurz vor Schluss gesichert, die Schweizer Medien schrieben deshalb vom "Bayern-Dusel" (Basler-Zeitung), von "ungnädiger Pünktlichkeit" (Neue Zürcher Zeitung) oder nannten dieses Glück einfach "schweinisch" (Blick). Was sie dabei übersahen: Taktikfuchs van Gaal hatte den Sieg mit einer Umstellung erzwungen. 13 Minuten vor Schluss brachte er Anatolij Timoschtschuk ins Spiel und zog Schweinsteiger auf die Position des Regisseurs vor. Dort gab der Nationalspieler die fehlenden Impulse. Und von dort war für ihn der Weg zum Tor auch nicht mehr so weit, das zahlte sich letztlich aus. Schweinsteiger als Spielmacher

Schweinsteiger als Spielmacher - angesichts des Fehlens der Kreativen Arjen Robben und Franck Ribery eine Option für die Zukunft? "Schweini hat zwei Jahre auf der 10 gespielt. Da haben alle geschrieben, das funktioniere nicht", sagte van Bommel. Es bleibt wohl eine Notlösung. Die Diskussion über die mangelnde Fantasie ging van Bommel ohnehin auf die Nerven. In Dortmund, sagte er, "ist es mir scheißegal, ob es ein schönes Spiel wird. Hauptsache, wir gewinnen."

Bis Sonntag will van Gaal die Zeit nutzen, um an den vielen Problemen zu arbeiten. Er hat viel zu tun. Er muss Abwehrchef Daniel van Buyten aufbauen, der seit Wochen unter Form spielt und in Basel das Gegentor mit einem schlimmen Fehlpass einleitete. Und er muss am Offensivspiel feilen, seine Spitzen wieder schärfen. In Basel mühten sich Thomas Müller, Miroslav Klose, Mario Gomez, der immerhin 45 Minuten lang ran durfte, und letztlich auch Ivica Olic vergeblich.

"Wir reden seit Wochen von einem frühen Tor, nur wir schießen es nicht. Und das Schlimme ist: Wir wissen nicht, warum", sagte Müller: "Wir kommen immer aus der Kabine wie die Feuerwehr, dann kassieren wir ein Tor, treffen nichts, und stehen vor einem Scherbenhaufen." Ein ähnliches Szenario gilt es in Dortmund zu vermeiden, zumal van Gaal beobachtet hat, "dass wir kein Vertrauen haben".

Immerhin: Schweinsteiger hat diesen Glauben an die eigene Stärke. "Ich bin mir sicher, dass die Erfolge kommen werden", sagte er - und ging an die Bar.

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