Als Schalkes neuer Stürmerstar erstmals mit "seiner" Nummer sieben auf dem königsblauen Trikot in die Veltins-Arena einlief, waren die S04-Fans aus dem Häuschen.
Gut 30.000 Zuschauer waren gekommen, um den spanischen Rekordtorschützen zu sehen. Und Trainer Felix Magath tat ihnen den Gefallen und brachte Raul von Beginn an, obwohl dies nach seiner Aussage "gar nicht geplant war, ihn spielen lassen“, gestand der 57-Jährige nach dem Schlusspfiff. „Aber Raul wollte unbedingt auflaufen. Also habe ich ihn gelassen.“ Und als noch keine drei Minuten gespielt waren, hätte der 33-Jährige beinahe für den ersten Torjubel gesorgt. Nach einem Rakitic-Freistoß von links fehlten dem Spanier nur Zentimeter zum ersten Treffer in Königsblau. Auch wenn ihm ein Treffer verwehrt blieb, war es ein guter Einstand - Raúl selbst war ebenfalls glücklich: "Das ist ein tolles Stadion hier, das hat erste Spiel hat mir großen Spaß gemacht."
Ruud van Nistelrooy, mit dem Raul einst das Sturmduo bei Real Madrid gebildet hatte, machte es drei Minuten auf der Gegenseite besser. Der Niederländer nutzte eine perfekte Vorlage von Christoph Metzelder, umkurvte Mathias Schober und traf zum 1:0 für den HSV. „Das Gegentor war natürlich unnötig“, resümierte Magath, der dem Treffer dennoch etwas Positives abgewinnen konnte: „Wir haben uns davon nicht verunsichern lassen, sondern weiterhin unser Spiel aufgezogen.“
Nachdem abermals Raul mit einem Linkschuss (34.) und Jefferson Farfan mit einem Kopfball an den Außenpfosten (41.) noch knapp scheiterten, besorgte Edu nach 42 Minuten den Ausgleich. Der Brasilianer schob den Ball nach einem traumhaften Raul-Steilpass, den Farfan geschickt weiterleitete, über die Linie. „Der Pass zum 1:1 war genial“, geriet Magath regelrecht ins Schwärmen. „Ich hoffe, so etwas können wir in der Saison noch öfter sehen.“
Dem Ausgleich folgte wenig später die Führung. Jermaine Jones nahm aus der zweiten Reihe Maß, zog ab und überwand Frank Rost mit einem nicht ganz unhaltbaren Schuss (49.). Der Mittelfeldspieler war erst Sekunden vorher eingewechselt worden und krönte sein Arena-Comeback nach mehr als einjähriger Verletzungspause gleich mit dem Siegtreffer.
„Der Sieg der Schalker war verdient“, sagte HSV-Trainer Armin Veh. „Trotz der Niederlage war es für uns aber ein guter Test.“ Magath sah es ebenso, sah er sein Team „doch nach kräftezehrenden Wochen auf einem sehr guten Weg“.