Weltstar Raul lässt sich mit dem spektakulären Wechsel zum Fußball-Vizemeister Schalke 04 Zeit. Nach seinem emotionalen Abschied nach 16 Jahren bei Real Madrid schwieg sich der 33-Jährige nach wie über seine Zukunft aus. Der Zweijahresvertrag bei den Königsblauen soll aber ausgehandelt, der Empfang auf Schalke bereits vorbereitet sein.
"Er ist eine Attraktion und ganz klar eine sportliche Bereicherung für die Liga", sagte Rauls früherer Mannschaftskollege Ruud van Nistelrooy, der im vergangenen Winter von den Königlichen in die Bundesliga zum Hamburger SV wechselte: "Er ist ein Kämpfer und verlässt Madrid, weil er noch nicht fertig ist. Er ist ein Top-Spieler, ein Top-Profi und eine großartige Persönlichkeit. Ich freue mich auf ihn."
Auch Rekordmeister Bayern München, mit dem sich die Schalker in der vergangenen Saison lange einen Zweikampf um den Titel lieferten, gratulierte schon. "Da hat Schalke einen Überraschungscoup gelandet", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger der Münchner tz: "Raul ist eine absolute Legende im europäischen Fußball, und dass er die letzten zwei Jahre ein paar Probleme bei Real hatte, ändert daran nichts. Das ist ein Toptransfer!"
Bei Rauls Abschied in Madrid am Montag fehlte seine Frau Mamen. Das ehemalige Model sei schon in Deutschland, sagte ein Real-Mitarbeiter. Die Bild-Zeitung erwischte die 34-Jährige am Abend in Düsseldorf, wo sie mit Töchterchen Maria nach einem Einkaufsbummel in einem Hotel abstieg.
Der Vertrag der Königsblauen mit ihrem Gatten soll bereits perfekt sein. Für zwei Jahre in der Bundesliga soll der Rekordtorschütze der spanischen Nationalmannschaft vier Millionen Euro per annum erhalten, laut Bild-Informationen soll Real noch einmal zwei Millionen pro Jahr drauflegen. Nach seinem Intermezzo in Deutschland soll das spanische Fußball-Idol nach Madrid zurückkehren und eine neue Funktion beim Rekordmeister übernehmen. Schalke plant, den spektakulären Neuzugang am Donnerstag vorzustellen und am Samstag und Sonntag beim Liga-total-Cup in der Arena bereits einzusetzen.
Dass Raul Schalke gegenüber anderen Interessenten aus England oder Italien den Vorzug gibt, liegt vor allem an der Champions League. Er will Rekordtorschütze im Europapokal werden. Bislang liegt er mit 68 Toren gemeinsam mit dem Italiener Filippo Inzaghi an der Spitze.
Schalke soll er in der Königsklasse die nötige Durchschlagskraft verleihen. "Er kennt den Rhythmus, seit er 17 ist. Wenn jemand weiß, was diese Champions League bedeutet, dann ist er es", sagte Christoph Metzelder, der gerade erst ebenfalls von Real nach Gelsenkirchen gewechselt ist. Der frühere Nationalspieler fädelte den Transfer ein. "Ich habe den Kontakt hergestellt und ein wenig gedolmetscht", sagte der 29-Jährige: "Aber es ist eigentlich allein ein Verdienst von Felix Magath."
Zumindest hat Metzelder Raul den Wechsel in den Ruhrpott schmackhaft gemacht. Sie redeten persönlich über den künftigen Wohnort der Real-Ikone und darüber, wo die Kinder zur Schule gehen können. Alles Themen, die für Raul und seine Frau Mamen Sanz enorm wichtig waren.