"Ich möchte sagen, dass die Reaktion nach dem Dortmundspiel nicht unbedingt die richtige war", sagte der Coach der Königsblauen in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt (Montag-Ausgabe). Der 56-Jährige hatte im Studio des Pay-TV-Senders Sky mit großer Wut auf die Analyse der Szene, in der sich der Dortmunder Mats Hummels nach einem Schubser von Kevin Kuranyi und dem Zusammenprall mit Torwart Roman Weidenfeller einen Kieferbruch zuzog, reagiert und danach den Raum verlassen.
Inhaltlich rückte der Schalker Coach aber nicht von seiner Kritik ab. "Bei Bayern München würde es nie vorkommen, dass deren Trainer nach einem wichtigen Spiel nur über Foulspiele der eigenen Mannschaft diskutieren muss", meinte Magath. Der Erfolgscoach macht diese Situation an fehlender Lobby fest, die Schalke im Land genieße: "Schalke ist in den vergangenen Jahren nicht entsprechend seines vermeintlich sportlichen Wertes bewertet worden, weil sich hier wohl niemand zuständig dafür gefühlt hat, diesen Respekt einzufordern."
Felix Magath erklärte nochmals im Detail, was ihn am Freitag gestört habe. Dazu gehört neben der Szene mit Hummels auch die Diskussion über den Elfmeter, der zum 1:0 der Dortmunder führte. "Diese Szenen waren ja gar nicht strittig. Ich fand sowohl den Strafstoß gerechtfertigt als auch, bei der Aktion von Kuranyi ein Foul zu mokieren. Um so etwas zu analysieren, brauche ich keine Fußballlehrerausbildung", sagte er.
"Außerdem waren es die einzigen beiden Szenen, über die nach einem Sieg im Revierderby gesprochen wurde, einem großen Spiel für uns. Das auf zwei Szenen zu reduzieren, fand ich nicht korrekt. Ich habe wieder einmal festgestellt, dass derjenige, der sein Recht nicht lautstark einfordert, oft der Dumme ist. Darum habe ich so emotional reagiert."