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Schalke: Strategiewechsel auf Schalke
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Es war im Oktober, als Felix Magath schwante, den aktuellen Kader weiter umbauen zu müssen.Was sein Team spielerisch auf die Beine stellte, gefiel ihm nicht.

Auch wenn seine Strategie, mit jungen, willigen Leuten zum Erfolg zu kommen, in der ersten Halbserie aufgegangen war. Daher sprach er an Neujahr bei Clemens Tönnies vor, um beim Aufsichtsratsvorsitzenden einen Vorschuss zu erbeten. „Ich habe mich mit Clemens Tönnies über mögliche Transfers unterhalten und er hat mir ein gewisses Budget zur Verfügung gestellt“, grinst Magath.

Eigentlich hieß es bisher, der Verein könne erst neue Spieler holen, wenn man vorher welche verkaufen könne. Doch nach den ablösefreien Tore Reginiussen (Tromsö IL/Norwegen) und Edu (Suwon Blue Wings/Südkorea) sowie dem Verbandsliga-Schnäppchen Bogdan Müller (SpVg. Neckarelz, 150.000 Euro) durfte Magath für seine Wunschspieler Alexander Baumjohann (Bayern München, eine Million) und Peer Kluge (1,5 Millionen) etwas Geld ausgeben. „Da wir in der bisherigen Saison besser als erwartet dastehen und gute Chancen auf das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs haben, konnte ich Herrn Tönnies davon überzeugen, weiter in die Mannschaft zu investieren.“

Doch da erst Levan Kobiashvili (Hertha BSC, ablösefrei) und Lubos Hanzel (Ziel unbekannt) auf der Seite der Abgänge stehen, ist der Kader viel zu groß. Mit den fünf Zugängen sind derzeit 30 Schalker Profis in Chiclana de la Frontera vor Ort. In den Rekonvaleszenten Jermaine Jones und Christian Pander sowie Jungprofi David Loheider arbeiten drei weitere Spieler zu Hause an ihren Comebacks. Immerhin scheint sich das Problem Zé Roberto II von allein zu lösen. Der Brasilianer ist nicht in Spanien aufgetaucht. Schalke hat gegen den vertragsbrüchigen Millionen-Flop juristische Schritte eingeleitet, so bekommt man zumindest vielleicht mal einen Spieler, mit dem man nicht mehr plant, von der Gehaltsliste.

Für Neuankömmling Kluge ist hingegen nach einer elfstündigen Odyssee von Belek über Istanbul und Madrid nach Jerez ein Traum wahr geworden. „Als ich mich im Oktober mit Herrn Magath in München getroffen habe, war für mich sofort klar, dass ich nach Schalke kommen möchte“, berichtet der frühere Mönchengladbacher.

Nürnbergs neuer Trainer hatte bis zuletzt einen Wechsel seines Mittelfeldkickers zu verhindern versucht. Letztlich gab das erhöhte Angebot aus Gelsenkirchen den Ausschlag für den Transfer.


Kluge könnte in der Schalker Zentrale den Langzeitverletzten Jones ersetzen. Während der daheim seine Reha fortsetzt, durfte Kluge in Chiclana gleich eine Kostprobe von Magaths Vorstellung von einer „lockeren“ Vorbereitung kennenlernen. Nach einem trainingsfreien Dienstagnachmittag baute der Trainerstab am Mittwochmorgen den von den Spielern gefürchteten Zirkeltraining-Parcours auf. Nach der 90-minütigen Einheit stapfte Kluge recht breitbeinig vom Rasen. „Das war anstrengend“, schnaufte Kluge.

Er weiß, wofür er es tut. Schalke ist für den beim Chemnitzer FC in der DDR groß gewordenen Fußballer der erste große Klub. Und wie es der Spielplan will, trifft er schon in zehn Tagen wieder auf seine Ex-Kollegen, von denen er sich erst am Montag in Belek verabschiedet hatte. „Natürlich ist das für mich ein besonderes Spiel, aber ich möchte einen positiven Einstand mit Schalke erleben“, wird Kluge auf die Abstiegsnöte der Franken keine Rücksicht nehmen können.

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