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Schalke: Kommentar
Neue Schulden, alte Ziele

Kommentar: Neue Schulden, alte Ziele
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Felix Magath hat bei seinem Amtsantritt in Gelsenkirchen Ende Juni vergangenen Jahres angekündigt, er wolle beim FC Schalke neue Strukturen schaffen.

Nachdem Präsident Josef Schnusenberg entmachtet, ein Teil des Bodenpersonals entlassen und der Kader ein wenig entrümpelt worden ist, hat der machthungrige Erfolgsmensch nun die zweite Phase seines Großreinemachens eingeleitet. Dabei geht der Teammanager bewusst ein hohes Risiko ein.

Denn wie zuvor sein Vorgänger Andreas Müller gibt Magath schon jetzt Geld für neue Spieler in der Erwartung aus, dass sich die Investitionen in der nahen Zukunft rentieren werden. 2,5 Millionen Euro Ablöse für Peer Kluge und Alexander Baumjohann sind gut angelegtes Geld, doch beide Spieler verlängern natürlich die Liste der Gehaltsempfänger des dramatisch verschuldeten Vereins.

Über zu wenig Auswahl kann sich Magath nicht beklagen (Foto: firo).

Derzeit stehen 33 Profis im Kader, die Sollstärke beträgt nach Magaths Vorstellungen aber höchstens 26 Aktive. Sieben Spieler, mit denen er nicht mehr ernsthaft plant, wird er bis Ende Januar nie und nimmer los. Sie in die zweite Mannschaft zu stecken, hilft ihm vielleicht bei der täglichen Trainingsarbeit, entlastet aber nicht die Vereinskasse. Mit der Aussicht auf die lukrative Champions League erscheint die in den letzten Tagen vollzogene Verstärkung der Mannschaft sinnvoll, um sich vor allem im spielerischen Bereich weiter zu verbessern.

Doch trotz der sensationellen Hinrunde und dem Überwintern auf Platz zwei ist bisher noch nichts erreicht. So führt der Verein, der vor wenigen Wochen erst den finanziellen Zusammenbruch verhindern konnte, einen ganz gefährlichen Tanz auf der Rasierklinge durch. Noch mehr Anteile vom Stadion zu verticken ist schwer möglich, die Einnahmen aus dem Sponsoring beziehungsweise dem Verkauf der Eintrittskarten sind zum größten Teil schon langfristig zur Tilgung von Verbindlichkeiten verbraucht. Insofern ist das Ende der Fahnenstage längst erreicht.


Magath weiß das. Und er hat genügend Selbstbewusstein, um davon auszugehen, die von ihm zusammengestellte und auf den Punkt fit gemachte Mannschaft wieder auf einem der ersten drei Ränge der Bundesliga etablieren zu können. Schalke muss die europäische Königsklasse erreichen, um den aufgeblasenen Kostenapparat bezahlen zu können. Oder – und bei dem Gedanken blutet jedem Knappen-Fan das Herz – im Juni doch Torhüter Manuel Neuer für 30 Millionen Euro an Manchester United abgeben.

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