Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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Eine Trainerdiskussion stellt sich meines Erachtens absolut nicht.
Habe es schon mal geschrieben: Die Mannschaft kickt im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ein paar Beiträge vorher wurde zu Recht darauf hingewiesen, dass bei uns nur 3 oder 4 Spieler das Prädikat "überragend in dieser Liga" tragen. Der Rest bewegt sich knapp über dem Durchschnitt oder steckt mittendrin. Auch unsere Jugendabteilung hilft erst ab der nächsten Saison, in dieser wird durch Jugendspieler wie Van der Gathen oder Karadag kein zwingender Druck auf den Kader ausgeübt.
Was fehlt, sind vier - fünf gestandene Spieler, welche den Druck im Kader erhöhen und keinem mehr das sichere Gefühl geben, auf jeden Fall aufzulaufen. Daneben würden sich für Kulm auch die taktischen Variationsmöglichkeiten erhöhen.
Kulm und Strunz versuchen im Jahr eins nach dem Supergau aus bescheidenen Mitteln das Beste herauszuholen - meines Erachtens akzeptabel. Die Truppe weist im Prinzip keine Undiszipliniertheiten auf und folgt im großen Ganzen Kulms Linie. Ich denke nicht, dass ein anderer Trainer hier mehr rausholen würde. Aufgrund der schwierigen Lage würde ich selbst nach zwei Pleiten gegen BVB und Lotte an Kulm festhalten. Am Saisonende sollte Kulms Leistung im Verhältnis zu den vorhandenen Möglichkeiten bewertet werden. Ein möglicher Nichtaufstieg gehört absolut dazu. Schließlich sind die Rahmenbedingungen für den Coach nicht dergestalt, dass nur der Aufstieg herausspringen kann.
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Das Problem der Mannschaft ist doch, dass zu viel Fussball gearbeitet wird und zu wenig spielerische Leichtigkeit vorhanden ist. Denke so in etwa wollte Chico das sagen.
Diese Truppe kann an guten Tagen jeden in der Liga schlagen, muss jedoch dabei fast immer an ihre Schmerzgrenze gehen. Es fehlt halt ein wenig Klasse, um auch mal ein mieses Spiel mit ein oder zwei gelungenen Aktionen zu entscheiden.
Die Spieleröffnung durch Lorenz/Chychon ist zu lahm, im Mittelfeld fehlen ein bis zwei Abnehmer, die straight aus Tor marschieren und schon mal in Sachen Torabschluss unterwegs waren.
Die beiden letzten Spiele werden wir hoffentlich für uns entscheiden, dann ist noch alles drin. Und in der Winterpause sollten zwei Mittelfeldleute kommen, die den Unterschied machen.
Im Moment stellen wir nur eine Truppe, die mit 4 oder 5 anderen Teams um den Platz an der Sonne kämpft. Hier werden Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Lautern ist auch nicht besser, hat derzeit aber einfach mehr Glück. Den Lattenknaller von Mainka hätte Lautern vermutlich im Tor verstaut. Das macht im Moment den Unterschied, mehr nicht.
Die Frage nach Kulm stellt sich meiner Ansicht nach nicht. Kulm muss unter widrigen Bedingungen versuchen, das Beste herauszuholen. Keineswegs stehen hier 20 gleichwertige Profis am Start, die von Kulm nur ein wenig bei Laune gehalten werden müssen. Die Truppe spielt im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
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Tatsächlich erscheint es auch mir so, dass bei den Entscheidungsträgern der Stadt der Eindruck durchgedrungen ist, dass eine Stadt dieser Größenordnung einen vorzeigbaren Fussballklub haben sollte.
Zum Selbstverständnis der Stadt sollten eben nicht nur Kulturtempel wie das Aalto oder die Philharmonie gehören, sondern auch ein über die Stadtgrenzen hinaus konkurrenzfähiges Stadion, welches die Chance auf Bundesligafussball bietet.
Hoffentlich wird nach gefühlten 100 Jahren Stillstand im Sinne des Vereins und der Stadt entschieden und endlich die Wende zum Positiven eingeleitet.
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[quote=sumatra]
[quote]lobenswert, dass es eine eigene [b]vermarktungsgesellschaft[/b] gibt. braucht es zum einen, um die kölmel-sache endgültig zu klären, andererseits besteht die wage hoffnung, dass sich die personen dort tatsächlich mal um vermarktung kümmern![/quote]
Wie soll die bei Kölmel helfen? Der Mann will seine Kohle zurück, dafür brauchts, neben Verhandlungsgeschick, v.a. Geld, dass weder Verein noch Stadt Esssen wirklich haben. Dabei können wie und wo auch immer gegründete Gesellschaften eher weniger helfen. So was greift in Liga 2, aber bis dahin ist noch ein kleines Stück... ;)
[/quote]
Entscheidend dürfte doch wohl sein, ob die stadteigene Gesellschaft GVE tatsächlich den Marschbefehl erhält und die Vermarktungsrechte von Kölmel erwirbt. Wenn die Meldung stimmen sollte, dass der Verkauf des Handelshofs durch ebendiese Gesellschaft nicht von Düsseldorf aus mit einem Veto belegt werden kann, so wird man vermutlich auch die Übernahme der Vermarktungsrechte nich verhindern können.
Es wird wohl darauf ankommen, ob Hülsmann und Co. Überzeugungsarbeit leisten können oder ob sie das Projekt gegen alle Widerstände, d.h., Kürzung des städtischen Kreditrahmens durch die Haushaltsaufsicht in gleicher Höhe, durchziehen wollen.
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[quote=sozi]
Stadtdirektor Christian Hülsmann legt dem Rat nächste Woche Mittwoch einen Vorschlag zu einem Stadion-Neubau auf Raten vor. Eine der Voraussetzungen für einen Baubeschluss ist nach Ansicht der Stadt ein Abbau der Altverbindlichkeiten gegenüber Michael Kölmels Kinowelt.
Bis dahin gilt der Verein als überschuldet. Außerdem müssen neue Strukturen geschaffen werden. Der Verein soll den gemeinnützigen Vereinsbetrieb inklusive Jugendbereich organisieren und hält die Mehrheit an der Spielbetriebsgesellschaft, die den Profibereich organisiert. Eine Vermarktungsgesellschaft soll künftig Ansprechpartner für Sponsoren sein. Bis zu einem Aufstieg in die zweite Bundesliga soll eine Investorengesellschaft die finanzielle Durststrecke überbrücken. In ihr ist die städtische Immobilientochter GVE vertreten, weil sie die Vermarktungsrechte erwirbt und die Altverbindlichkeiten regeln soll. Sie soll ihre Anteile Zug um Zug verringern. Außerdem will RWE Anleger ins Boot holen, die mehr als nur Sponsoring machen wollen. RWE „geht davon aus, mit dieser Investorengesellschaft eine Größenordnung von 5 Mio € darstellen zu können”, so die Stadt.
[/quote]
Das Konzept von Hülsmann klingt aus meiner Sicht schlüssig. Ein Hauptaspekt des Ganzen dürfte der anvisierte Erwerb der Vermarktungsrechte durch die stadteigene Gesellschaft GVE sein. Sollte dieses Unterfangen gelingen, müsste es ingesamt leichter werden, potentielle Sponsoren für das Projekt Stadion zu gewinnen, da wir ab diesem Zeitpunkt ja als nahezu schuldenfrei gelten dürften. Zwar verschieben sich unsere Verbindlichkeiten von Kölmel zur GVE, die Begleitumstände dürften jedoch andere sein.
Es stellt sich allerdings die Frage, wieviel der Bau insgesamt kosten wird, wenn allein die erste Ausbaustufe 25 Mio EUR umfassen soll ? Bin auch mal gespannt, welches Fassungsvermögen das Stadion in diesen Planungen haben soll.
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Bereits die ersten dreißig Minuten waren nicht so schlecht, wie es hier anscheinend über den Live-Ticker verbreitet wurde. Fakt ist allerdings, dass eine technisch gut ausgestattete Gladbacher Elf am Anfang recht unerschrocken ihr Glück in der Offensive gesucht hat und wir wieder einmal erstaunt zugesehen haben, wie der Gegner mit dem Ball Kabinettstückchen veranstaltet.
Man konnte ab Minute 30/35 etwa allerdings merken, wie sehr die Kulm-Truppe bemüht war, sich ins Match hineinzufighten. Memax sagt es vollkommen richtig. Nicht nur mehr das gesteigerte Zweikampfverhalten war entscheidend, sondern die deutlich erhöhte Laufbereitschaft waren maßgebliche Faktoren. Zudem hatte RWE zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass man seinen Gegenspieler besser bereits bei der Ballannahme attackiert, als später hinterherzulaufen.
In Halbzeit Zwei konnte man endlich eine RWE-Mannschaft erleben, die ein Spiel mit aller Gewalt in ihrem Sinne umbiegen wollte. Schon die erste Blutgrätsche von Pagano ließ dies erkennen. Was dann in der zweiten Halbzeit folgte, war aus meiner Sicht die bislang beste Saisonleistung. Absolute Laufbereitschaft, eine ordentliche Körpersprache sowie unbedingter Siegeswille.
Und wie es Memax schon bemerkte, war ab Minute 46 jegliche Gladbacher Herrlichkeit verflogen. Entscheidend war wieder einmal, dass man ein Nachwuchsteam nicht einfach kombinieren lässt, sondern körperlich und mental die Grenzen aufzeigt.
Im Übrigen kommt mir Kühne zu schlecht weg. Kühne zeichnet sich zwar nicht gerade als klassischer Spielmacher aus, fängt jedoch im Mittelfeld viele wichtige Bälle ab. Kühne hat sich meines Erachtens eindeutig aus seinem Tief herausgekämpft und wird jetzt stärker. Das gilt wohl auch für Pagano und Kotula, die ich ebenfalls beide mehr als ordentlich gesehen habe.
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[quote=Happo]
Moin Zusammen,
schon komisch, daß nach einem 5:0 Heimsieg noch soviel negative Kritik geäußert wird.
Kulm ist für mich der richtige Trainer zu diesem Zeitpunkt und mit diesem Kader. So langsam aklimatisieren sich die Jungen in Liga 4.
Mainz war für mich besser als Worms oder Verl. Sie sind unter Wert geschlagen worden.
Diese Liga ist teilweise mit erschreckend schwachen Fußballern bestückt.
Deshalb muß RWE einfach ganz oben mitspielen.
[/quote]
Absolute Zustimmung,Happo.
Ich denke, dass noch ordentlich Kritik geäußert wird, weil man dem Braten nicht so recht traut. Trotzdem fällt auf, dass sich die Apologeten des bevorstehenden Untergangs erst einmal in Zurückhaltung üben.
Kulm macht aus meiner Sicht einen unaufgeregten, soliden Job. Bei seinen Auswechslungen bin ich nicht immer einer Meinung, allerdings fehlen mir ja auch einige Hintergrundinfos. Aus meiner Sicht steht hier der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt an der Bande.
Es war gestern zwar nicht alles gold, dennoch steht für mich fest, dass die Truppe einen Schritt weiter ist. Mainz ist nicht so schwach, wie es das Ergebnis aussagt und wird meines Erachtens nicht absteigen. Es wurde auf rot-weisser Seite einfach ordentlich gearbeitet und bei allen Stockfehlern die geboten werden, ist man doch recht häufig bemüht, das Spiel schnell zu machen und den Ball in den eigenen Reihen zu halten.
Von den jungen Spielern sind Aydin und Karadag in der Truppe angekommen. Dass ihnen zwischendurch leichte Fehler unterlaufen, muss man einfach hinnehmen. Von beiden erwarte ich, dass sie sich im Laufe der Saison noch steigern und den Sprung vollständig schaffen.
Im Sturm sind wir zwar etwas Mölders-Lastig, es sollte jedoch nicht übersehen werden, dass die Truppe inzwischen gut zuarbeitet. Und ohne einen Sturmpartner M. Kurth, erzielt Möders nicht die Tore wie bislang gesehen.
Das Spiel gegen Verl war für mich so etwas wie eine Wendemarke. Ich denke, die zweite Halbzeit war ein wenig dem Münster-Ergebnis geschuldet. Bedingt durch den nicht geringen Druck, der auf der Truppe lastete, hat man vor lauter Angst nur Sicherheitsfussball geboten. Nach diesen beiden Siegen dürfte das Selbstvertrauen deutlich gestiegen sein.
Wenn jetzt die Verletzten noch zeitig zurückkommen, geht es hoffentlich Stück für Stück in die richtige Richtung.
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Hi RWE-Tom,
ich hoffe natürlich, dass man bei einem Neubau den gestiegenen Ansprüchen der Stadionbesucher (Komfort) Rechnung trägt und mindestens 10.000 Sitzplätze schafft.
Auch aus Gründen der Chancengleichheit gegenüber Mitkonkurrenten wären diese meines Erachtens unerlässlich. Stehplätze sind halt nicht lukrativ genug. Ich denke jedoch, dass man das Problem an anderer Stelle durchaus erkannt hat.
Positiv möchte ich mal vermerken, dass Strunz sich z.B. im RWE-Forum selbst zu Wort meldet und so dem Informationsbedarf der Fans Rechnung trägt. (wie auch schon bei der Info-Veranstaltung im Vip -Zelt) Selbst dazu war man vorher nicht in der Lage.
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Durch den Neubau von Haupttribüne und Westkurve wären wir erst mal im Soll. Wie Botafogo bereits anmerkt, hätten wir dann zumindest wieder ein ordentliches Stadion.
Die Gesamtkapazität des Stadions dürfte nach dem Neubeu dieser beiden Tribünen an ca. 30.000 Plätze heranreichen oder leicht übersteigen. Aus meiner Sicht ein wichtiger Nebenaspekt.
Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, ein Stadion bauen zu wollen, dessen Kapazität knapp über diejenige von Paderborn hinausgeht und man vom ersten Tag an den Eindruck hat, man befindet sich in einer Notlösung.
Wenn die Stadt durch den Neubau bzw. Entschuldung bei Kölmel jetzt den Anschub gewährleistet, sollte es eigentlich wieder aufwärts gehen. Sportlicher Erfolg vorausgesetzt, sollte es in einigen Jahren ebenfalls möglich sein, Investoren für das Projekt Nord/Osttribüne zu gewinnen.
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[quote=Happo]
Die Stadt Essen hat für die Renovierung und Neugestaltung des Rathaus-Eingangs mal soeben ohne große Diskussionen 500.000 EURO locker gemacht. Geht doch.
Wer schreit da nach defekten Turnhallen etc ?
[/quote]
Vorm Rathauseingang sitzt allerdings auch immer ein erlesenes Publikum. Dem muss man schon was bieten.
Davon abgesehen, was sind schon 500.000 Euro ? Denk ich da an den Etat des "besten Theaters in Teutonien" (ca. 43 Mio für Aalto und Co.), ist die Summe eigentlich gar keine Erwähnung mehr wert. Happo, solche Peanuts sind aus Sicht - der Metropole schlechthin - keine Erwähnung mehr wert.
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