„Aufstiegspflicht nächstes Jahr, sonst knallt es, ist doch klar!“ Die Botschaft, die die Nordkurve nach dem 3:4 gegen den 1. FC Heidenheim präsentierte, war mehr als deutlich. So ganz überraschend kam der dritte Zweitliga-Abstieg der Zebras für Ingo Wald nicht, zu inkonstant waren die Leistungen über weite Strecken der Saison. Während die Konkurrenten aus Ingolstadt und Sandhausen in den entscheidenden Spielen ihre Leistung abgerufen haben, schafften es die Duisburger nicht, die nötigen Punkte im Saisonendspurt zu holen.
Als sich Wald nach Spielende der wartenden Presse stellte, versicherte er: „Wir haben die Entscheidung intern diskutiert und abgestimmt. Uns war klar, dass wir sicherlich polarisieren. Aber wir sind trotzdem überzeugt, dass wir in dieser Konstellation neu angreifen wollen und schnellstmöglich den Wiederaufstieg schaffen wollen“, sagte der Präsident über die Personalien Torsten Lieberknecht und Ivo Grlic. Leicht wird die Aufgabe sicherlich nicht werden, denn zunächst braucht der MSV die Lizenz für die 3. Liga.
Das fordert der Präsident von Lieberknecht und Grlic
„Da sind wir in der Restphase. Aber wir können vorsichtig optimistisch sein“, gab der Präsident zu Protokoll. Um im kommenden Jahr wieder oben mitzuspielen, gilt es zunächst die laufende Saison aufzuarbeiten. Wald will vor allem für mehr Kommunikation und Transparenz im sportlichen Bereich sorgen. „Es wurde immer viel davon gesprochen, dass wir keine Spielphilosophie hätten. Ich denke, dass wir die haben“, sagte Wald, der kürzlich auf der Vereinshomepage behauptete, Trainer und Sportdirektor seien alleine gelassen worden.
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„Das bezieht sich nicht auf Vorgaben von Spielsystemen. Gemeint waren größere Leitbilder und Werte, zwischen denen sich die sportliche Leitung bewegen muss“, erklärte der 61-Jährige. Rückblickend auf die Saison lief laut Wald „so ziemlich alles schief, was schieflaufen konnte und das konnte man nicht mehr korrigieren.“ Zu selten hat die Mannschaft die nötige Leidenschaft an den Tag gelegt. „Das muss in der kommenden Saison besser werden“, forderte Wald, der die Enttäuschung der eigenen Fans natürlich nachvollziehen konnte.
Obwohl die genannten Tugenden unter der Regie von Lieberknecht und Grlic zuletzt nicht großartig zu erkennen waren, war Ingo Wald positiv gestimmt. „Alle sind selbstkritisch genug. Keiner kann zufrieden sein. Jeder hat seinen Rucksack zu tragen und es gibt keinen Alleinschuldigen. Wir alle haben Fehler gemacht und die gilt es jetzt zu korrigieren.“ Um das verlorene Vertrauen der Fans und vor allem den sportlichen Erfolg zurückzugewinnen, wartet noch sehr viel Arbeit auf alle Verantwortlichen des MSV Duisburg.
Autor: Fabian Kleintges-Topoll