Wie ist es sonst anders zu erklären, dass MSV-Manager Bruno Hübner am vergangenen Donnerstag in der lokalen Presse mit dem folgenden Satz zitiert wurde: „Wenn die Geschichte klar geht, ist der neue Mann bei uns im Sturm definitiv gesetzt.“ Wie bitte? Ein neuer Klub plus eine Stammplatzgarantie inklusive gibt es auch nicht alle Tage. Den Trainer wird`s bestimmt gefreut haben.
„Junge, wir haben jetzt zwar noch ein paar Wochen intensive Vorbereitung vor uns, aber die kannst du ruhig locker angehen, denn du bist ja sowieso gesetzt.“ So oder ähnlich könnte sich demnach Peter Neururers Ansprache an den frischen Mann aus Tschechien anhören. Doch wer ist der Kicker, der da vor lauter Vorschusslorbeeren kaum noch laufen könnend bald das weiß-blau gestreifte Jersey der Meidericher überstreifen darf?
Der Mann heißt David Strihavka und kommt vom tschechischen Erstliga-Klub Banik Ostrava. In der abgelaufenen Saison erzielte der 1,91-Meter-Hühne in 20 Spielen fünf Tore. Bedenkt man, dass der Goalgetter dabei in zwei Partien doppelt traf, bleibt am Ende die Erkenntnis, dass der viel gelobte Sturmtank in genau drei von 20 Partien erfolgreich war. Eine Traumquote sieht wahrlich anders aus.
Doch vielleicht wird der MSV für den als Wunschspieler von Neururer geltenden Strihavka ja zum Karriere-Sprungbrett. Das könnte auch für Leonard Kweuke gelten. Der 21-jährige Frankfurter steht ebenfalls ganz oben auf der Prioritätenliste von „Einkäufer“ Hübner. Doch bevor der Duisburger Manager den Deal perfekt macht, würde vielleicht ein Anruf bei Werner Lorant lohnen. Denn der wort-und schlagfertige Ex-Löwen-Coach kennt den jungen Kameruner gut.
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Womit wir geographisch und thematisch wieder im Osten Europas angekommen sind. Denn der jetzige Eintracht-Kicker hat eine slowenische Vergangenheit. Für Dunajska Streda erzielte Kweuke in der slowenischen Corgon Liga in 16 Matches zwölf Tore. Ein Umstand, der Werner Lorant, dem damaligen Trainer des Stürmers, so gut gefiel, dass er das Offensiv-Talent direkt der Frankfurter Eintracht empfahl. Sachlich und bescheiden wie eh und je ließ Werner „Beinhart“ damals an die Adresse der Frankfurter Verantwortlichen gerichtet verlauten:
„Der Junge ist dreimal besser als euer jetziger Goalgetter Amanatidis.“ Im Ergebnis steht für Kweuke nach dem Ende der Rückrunde im Eintracht-Dress die Null. Doch die bis dahin mangelnde Treffsicherheit des Sturm-Kandidaten hat auch etwas Gutes, denn weniger Tore kann der eventuelle Neuzugang für den MSV ja gar nicht erzielen. Und ohnehin weiß abermals Hübner: „Für Kweuke hätte eine Ausleihe nach Duisburg in jedem Fall Sprungbrettcharakter.“
Für den Kameruner würde es also aus den Niederungen des deutschen Erstliga-Fußballs in das Mittelfeld des Duisburger Zweitliga-Geschehens gehen. Nach Zehn-Meter-Brett hört sich dieser Sprung nun wirklich nicht an. Doch zunächst lohnt ja vielleicht auch ein Sprung vom „Einer“. Wenigstens schmerzen Bauchlandungen da nicht ganz so sehr wie vom Zehn-Meter-Turm.
Vielleicht wird ja auch einer der Neu-Zebras zum zweiten Makiadi. Der Ex-Meidericher ist durch sein Engagement beim Sportklub Freiburg zwar auch nicht gerade im Mekka des europäischen Klubfußballs angekommen, doch immerhin geht der Torschützenkönig der letzten Zweitliga-Saison nun wenigstens in Liga eins auf Torejagd. Makiadi hat das Sprungbrett Duisburg also genutzt. Schade nur, dass die Kicker, die bei anderen Klubs das oft zitierte Karriere-Sprungbrett genutzt haben, am Ende nie nach Duisburg kommen.
Alternativ würde es ja schon reichen, wenn die Akteure die sich beim MSV durchgesetzt haben, einfach mal etwas länger als eine Saison in den Farben unseres Klubs kicken würden. Vermutlich liegt die Tatsache, dass dies wohl mehr ein frommer Wunsch als ein realistischer Gedanke ist, ja daran, dass man an der Wedau derzeit sportlich wie finanziell weiter nur vom „Einer“ hüpft. Schmerzhafte Bruchlandungen gibt’s inklusive.