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Zebrastreifen weiß und blau: Der MSV-Fanblog
„Der Herr MSV ist ein Arschloch“

Jubelstürme und La Ola bleieben diesmal aus: Für den MSV-Anhang gab es in dieser Spielzeit so manches Mal Grund zum Ärgern.
Jubelstürme und La Ola bleieben diesmal aus: Für den MSV-Anhang gab es in dieser Spielzeit so manches Mal Grund zum Ärgern.
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Zunächst einmal ein kleiner Rückblick in die nähere MSV-Vergangenheit. Am Sonntag ging es für unsere Elf am Lauterer „Betze“ nur noch um die berühmte Goldene Ananas. Charakter sollten sie zeigen, die Herren Schlicke, Tiffert, Tiago und Co. Das hat zumindest Trainer Peter Neururer von seinen Schützlingen vor dem Match auf Deutschlands höchstem Fußballberg gefordert.

Und die Kicker enttäuschten ihren direkten Vorgesetzten sowie den wieder einmal zahlreich mitgereisten Anhang zumindest auf den ersten Blick nicht. Warum den Zebras zwei Wochen zuvor in Frankfurt beim FSV ein ähnlicher Auftritt nicht gelungen ist, bleibt wohl eine Frage, die nicht nur mich beschäftigt, sondern wahrscheinlich das Betätigungsfeld Fußball für immer mehr professionelle Psychologen interessant macht.

Hobby-"Seelenklempner" a la Neururer oder Daum waren gestern, den „Psycho-Profis“ gemäß dem „Modell Klinsmann“ gehört die Zukunft. Oder doch nicht? Klinsi hat sein Stab von gefühlten 40 Psychologen, Motivationstrainern und Fitness-Gurus am Ende ja schließlich auch nicht geholfen. Und da sage noch einer, Fußball sei ein Spiel ausschließlich für einfach gestrickte Menschen, bei dem 22 Leute einem Ball hinterher jagen. Diese Minimaldefinition des Treibens auf dem grünen Rasen finde ich nicht zulässig.

Denn ganz ehrlich, mich verwirren die letzten MSV-Wochen gewaltig und daran ändert auch die SMS eines guten Freundes, die ich unlängst nach der Partie gegen den FCK auf mein Mobiltelefon bekam, nichts. „Der Herr MSV ist ein Arschloch“, stand da geschrieben und ich geriet ins Grübeln. Wie meinte er das? Wir hatten tags zuvor doch gewonnen. Lag etwa genau in dieser Tatsache das Problem? Ich glaube schon, denn was war unser Sieg gegen die „Roten Teufel“ denn schon wert? Genau, nichts!

Und wieder stellt sich die Frage, warum eine Mannschaft für die es um nichts mehr geht, besseren und erfolgreicheren Fußball spielt, als eine Elf, für die es um den gesamten sportlichen Ertrag einer ganzen Saison geht. So wie für den MSV gegen Koblenz, in Frankfurt oder gegen RWO. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen kommen dem passionierten, immer alles gebenden Zebra-Anhänger Siege wie in Lautern am Ende gar als blanker Hohn vor. Warum konnte die Mannschaft dieses unwichtige Match siegreich gestalten, die entscheidenden Partien aber nicht gewinnen?

An dieser Stelle stellt sich nun erneut die Frage nach dem Charakter des Teams. Zeugt es denn wirklich von Charakter, wenn man ein Spiel wie das auf dem Betzenberg gewinnt? Für mich hätte das Team mehr Charakter bewiesen, wenn es, um nur ein Beispiel zu nennen, das Spiel in Frankfurt gewonnen hätte. Solche Gedankenspiele können einen Fan wirklich an den Rand der Verzweiflung treiben. In seiner Not greift man dann auch mal zum Handy und macht seinem Ärger einfach Luft.

In diesem Kontext fürchte ich nach der nun zu Ende gehenden Spielzeit um die Liquidität einiger Zebra-Anhänger. Den verschiedenen Mobilfunkanbietern hat die enttäuschende Zweitliga-Saison der Meidericher womöglich einen warmen Geldregen beschert.

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