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Bier und Bratwurst-Test
Folge 18: Borussia Dortmund

Bier und Bratwurst-Test: Folge 18, Bor. Dortmund
Borussia Dortmund
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Einstmals war Dortmund der größte Brauerei-Standort Europas. Schön, dass sich die Schwarz-Gelben dieser Tradition mittlerweile wieder verpflichtet fühlen.

Gab es vor einiger Zeit an der Strobelallee noch ein wenig erbaulich schmeckendes Leichtbier aus dem Sauerland, wird nun wieder ein einheimisches Gesöff kredenzt. Das ist einfach leckerer als, na sagen wir mal: Beck‘s. Das 2:0 gegen Werder ist aber etwas schmeichelhaft – die Wurst kann das Bremen-typische Fischbrötchen nur ganz knapp übertrumpfen.

Bier

Schaum:

In einem riesengroßen Stadion sind die Wege weit – umso wichtiger ist eine standhafte Krone, schließlich will man auch nach dem zehnminütigen Fußmarsch zurück auf den Platz noch seine Oberlippe mit der Blume kitzeln. Das gelang beim Testbecher allerdings nur mittelmäßig.

Temperatur:

Klingt bescheuert, ist aber so: Bei einer Witterung, die viele Fans schon in die Arme der Glühwein-Verkäufer treibt, war dem Testtrinker das Pils schon fast zu warm. Nuri Sahin scheint „Coolness“ also noch ein bisschen größer zu schreiben, als das Service-Personal.

Geschmack:

In der Königsdisziplin räumt der BVB die volle Punktzahl ab. Kein Wunder: Die herbe Frische des Gebräus kann auch ein Plastikbecher in keinster Weise beeinträchtigen. Wir gehen so weit und sprechen von einem prickelnden Feuerwerk für den Geschmackssinn.

Preis/Leistung:

3,70 Euro kostet der halbe Liter, da kann man angesichts der offerierten Qualität gut mit leben. Und so kann es schnell passieren, dass der „Wirt“ noch den ein oder anderen Extra-Strich auf dem Stadiondeckel machen darf.

Wertung: Ein Becher mies, fünf hervorragend.


Bratwurst

Konsistenz:

So stramm wie die Dortmunder Siegesserie saß das Brät leider nicht in der Pelle, da wäre etwas mehr Biss durchaus wünschenswert gewesen. Richtig knacken tut es aber erfahrungsgemäß nun mal eher in der Bezirks- als in der Bundesliga.

Aussehen:

Dem Auge des Fleisch-Fetischisten und Extrawurst-Erotikern bietet sich ein durchaus reizendes Bild. Eine gleichmäßige, leicht krosse Bräune – das verführt prompt zum übermutigen Gewaltbiss.

Temperatur:

Ähnlich wie der flüssige Gefährte hatte auch das feste Nahrungsmittel eine leicht laue Note. Heißt auf hochdeutsch: War das Bier ein Quäntchen zu warm, hätte die Fleischpeitsche noch einen Tick heißer sein dürfen. Aber annehmbar war es allemal.

Extras:

Was sich die Gastronomen des Tabellenführers vor allem mit dem Bier mühsam an Reputation aufgebaut haben, schmeißen sie mit dem Brötchen-Arsch wieder um. So viel Senf um die Pappigkeit der „Schrippe“ zu kompensieren, kann man nicht ernsthaft aus dem Gewürzspender quetschen. Diese styroporgleich schmeckende Semmel muss als kulinarischer Tiefschlag eingeordnet werden.

Geschmack:

Wir lassen Milde walten und unterstellen beim oben zitierten Beilagen-Foul keine Absicht. Der Metzger kommt indes besser weg als der Bäcker und darf sich über ein befriedigendes Urteil freuen. Für mehr fehlte einfach das gewisse Etwas.

Preis/Leistung:

Abschließend gilt jedoch: Recht vor Gnade! 2,50 Euro sind für das Gebotene ein Preis jenseits der Schmerzgrenze. Da muss eigentlich der ein oder andere Groschen fallen, um von einem fanfreundlichen Verhältnis sprechen zu können.

Wertung: Ein Würstchen mies, fünf hervorragend.

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