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Weisse noch...
Als Norbert Meier nach einer Kopfnuss gegen Albert Streit gefeuert wurde

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Weisse noch...: Als Norbert Meier nach einer Kopfnuss gegen Albert Streit gefeuert wurde
Foto: firo

Es war eine der kuriosesten Szenen der Bundesliga-Geschichte. 2005 trafen Norbert Meier und Albert Streit aufeinander - mit einem unschönen Ausgang. Weisse noch?

Vor 18 Jahren gab es in Fußball-Deutschland nur eine Geschichte. Den Kopfnuss-Skandal von Duisburg. Der ehemalige MSV-Trainer Norbert Meier und der damalige FC-Profi Albert Streit gerieten aneinander. Es folgte eine Kopfnuss, die der Schiedsrichter falsch deutete. Weisse noch?

Wir schreiben den 6. Dezember 2005. Abstiegskampf pur in der Fußball-Bundesliga. Der MSV Duisburg trifft auf den 1. FC Köln. Zum damaligen Zeitpunkt das Duell 17. gegen den 16.

Es geht um viel, am Ende der Partie brannte MSV-Coach Norbert Meier eine Sicherung durch. Nach Toren von Abdelaziz Ahanfouf und Lukas Podolski steht es fünf Minuten vor dem Ende 1:1 vor über 30.000 Zuschauern.

Dann kommt es kurz vor der Duisburger Trainerbank zum Zweikampf zwischen Razundara Tjikuzu und Streit. Eigentlich ein harmloses Duell, doch Meier lamentierte in Richtung des Schiedsrichters und auch in Richtung Streit. Der Kölner blieb stehen, plötzlich standen sich der MSV-Trainer und der FC-Profi gegenüber, die Gesichter kamen sich immer näher.

Daraufhin verpasst Meier Streit eine Kopfnuss, sackt aber selber zusammen, als hätte er eine Kopfnuss verpasst bekommen. Streit packte sich ebenfalls an die Stirn und ging zu Boden.

Schiedsrichter Manuel Gräfe ahndete das Schauspiel als eine Tätlichkeit von Streit und schickte diesen mit der Roten Karte in die Kabine. Da es noch keinen VAR gab, konnte Gräfe seinen Fehler auch nicht auf dem Platz korrigieren.

Die Zeitlupe im Fernsehen entlastete den Spieler zwar nachher, Köln musste die Partie dennoch mit zehn Spielern beenden. Es blieb beim 1:1 - am Ende der Saison stiegen beide Vereine in die 2. Bundesliga ab.

Was an diesem 6. Dezember 2005 blieb, das war die Tätlichkeit von Meier, der nach dem Spiel noch sagte: "Wir beide sind sehr dicht aneinandergeraten. Woraufhin ich mich habe hinfallen lassen, beziehungsweise hingefallen bin, weil ich denke, ich habe eine Wunde davongetragen. Das sieht man und das ist einfach eine normale Reaktion."

Für mich war das Schlimmste, dass auch die Familie darunter gelitten hat. Dabei war das eine Geschichte, die mich betraf

Norbert Meier

Die Bilder entlarvten Meier aber, der daraufhin vom DFB mit einem dreimonatigen Berufsverbot bestraft wurde. Noch schlimmer: Der MSV trennte sich von seinem Trainer. Sechs Jahre später gab es dann die Versöhnung zwischen Meier und Streit, bei der "BILD" betonte er damals: "Ich war damals selber schockiert von mir. Wir hatten vorher nie etwas miteinander zu tun. Die Szene ist eine absolut lächerliche Geschichte. Ich habe sie noch lächerlicher gemacht. Ich bin der Ältere, ich bin der Coach, ich muss mich im Griff haben. Ich hatte nie etwas gegen Albert.“

Bei einem Auftritt im NDR ergänzte der Coach, der erst im September 2006 bei Dynamo Dresden auf die Trainerbank zurückkehrte: "Für mich war das Schlimmste, dass auch die Familie darunter gelitten hat. Dabei war das eine Geschichte, die mich betraf. Ich habe dadurch eine andere Einstellung zum Fußball bekommen. Nach wie vor will ich natürlich jedes Spiel gewinnen, aber nicht um jeden Preis."


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